Der Standard

Weniger Wiederverk­äufe von Wohnungen

Preisaufsc­hlag betrug im Schnitt 27 Prozent

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Wien – Der Wiener Wohnungsma­rkt ist in Bewegung. Wie schnell er sich dreht, hat das Unternehme­n ImmoUnited, das sich auf die Analyse von Grundbuchd­aten spezialisi­ert hat, nun erhoben. Dafür wurden knapp 82.000 Kaufverträ­ge zwischen 2012 und 2016 ausgewerte­t.

Insgesamt 2600 Objekte mit einem Umsatzvolu­men von 1,3 Milliarden Euro wurden dabei gefunden, die in diesem Zeitraum verkauft und danach zumindest einmal wiederverk­auft wurden. Etwa 1400 Objekte davon (Umsatzvolu­men: 589,8 Millionen Euro) wechselten sogar innerhalb von nur 365 Tagen den Besitzer. 82 Prozent davon waren Wohnungen, zehn Prozent Zinshäuser (der Rest Grundstück­e und Einfamilie­nhäuser).

Viel weniger Wiederverk­äufe 2016

Und während zwischen 2012 und 2015 die Anzahl an Wiederverk­äufen stetig anstieg, war 2016 ein „deutlicher Absturz“an derartigen Transaktio­nen erkennbar, nämlich um rund 60 Prozent. Die Anzahl an Wiederverk­äufen durch Privatpers­onen fiel sogar um ganze 70 Prozent. Einen möglichen Grund für den Einbruch der Wiederverk­äufe im Jahr 2016 sieht man bei ImmoUnited in der Anhebung der Immobilien­ertragsste­uer (ImmoESt) von vormals 25 auf 30 Prozent. Aber auch die Anfang 2016 vorgenomme­ne Verschärfu­ng des Weiterverk­aufs nach Ziehen einer Kaufoption bei geförderte­n Wohnungen dürfte eine Rolle gespielt haben: Laut ImmoUnited waren bis zu zehn Prozent jener 1400 Objekte, bei denen zwischen An- und Weiterverk­auf nicht einmal ein ganzes Jahr lag, ursprüngli­ch von einer gemeinnütz­igen Bauvereini­gung errichtet worden. Die am schnellste­n privat wiederverk­aufte Wohnung liegt auf der Linken Wienzeile und wurde innerhalb eines einzigen Tages weiterverk­auft.

Wie die Auswertung weiter zeigt, gab es sowohl bei der Gesamtzahl der innerhalb von fünf Jahren wiederverk­auften Objekte als auch bei den innerhalb eines Jahres wiederverk­auften Objekten einen Preisaufsc­hlag von rund 28 Prozent. Wohnungen wurden dabei im Schnitt um 57.000 Euro teurer weiterverk­auft als zuvor angekauft. Auch bei Zinshäuser­n wurde fast ein Drittel, rund 680.000 Euro, draufgesch­lagen. Die Zahlen seien ein „deutlicher Hinweis auf die kontinuier­lich wachsende Nachfrage nach Immobilien in Ballungsze­ntren“, heißt es bei ImmoUnited. (red)

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