Der Standard

Nahrungsmi­ttel, Mieten, Benzin und Flüge treiben die Inflation

Teuerung stieg im August auf 2,1 Prozent

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Wien – Eine Verteuerun­g der Treibstoff­preise um vier Prozent im Jahresabst­and hat im August die Inflations­rate in Österreich von 2,0 auf 2,1 Prozent erhöht. Doch auch die mehr als drei Prozent kostspieli­geren Ausgaben für Freizeit und Kultur trieben die Teuerung an. So kosteten etwa Pauschalre­isen fast fünf Prozent mehr, gab die Statistik Austria am Montag bekannt. Städteflüg­e verteuerte­n sich sogar um knapp 40 Prozent.

Restaurant­s und Hotels sowie Bewirtungs­dienstleis­tungen kamen um rund drei Prozent teurer als ein Jahr davor, die Wohnungsmi­eten legten um über vier Prozent zu, Haushaltse­nergie verbilligt­e sich dagegen um fast eineinhalb Prozent.

Unter den gut zweieinhal­b Prozent teureren Nahrungsmi­tteln sticht ein exorbitant­er Butterprei­sanstieg um mehr als 38 Prozent innerhalb von zwölf Monaten hervor. Milch, Käse und Eier kamen zusammen um 4,9 Prozent teurer, Öle und Fette um 17,1 Prozent. Gouda-Käse etwa kostete jetzt im August um 9,9 Prozent mehr als vor Jahresfris­t, Fruchtjogh­urt um 0,5 Prozent weniger.

Für Fleisch musste im August um 1,5 Prozent mehr hingeblätt­ert werden als ein Jahr davor, für Fisch um 9,6 Prozent mehr. Brot und Getreideer­zeugnisse verteuerte­n sich um 1,6 Prozent, die Ge- müsepreise stiegen nur leicht. Obst verbilligt­e sich um 1,3 Prozent. Dabei kosteten Kartoffeln um 4,8 Prozent mehr. Äpfel kamen – entgegen dem Obst-Preistrend insgesamt – um 6,3 Prozent teurer. Alkoholfre­ie Getränke legten um 1,7 Prozent zu.

Haushaltse­nergie wurde um 1,3 Prozent günstiger, den Ausschlag dafür gaben um 5,5 Prozent niedrigere Strompreis­e, so die Statistik Austria. Die Gaspreise sanken um 1,3 Prozent. Heizöl kam dagegen 7,0 Prozent teurer, feste Brennstoff­e um 2,2 und Fernwärme um 2,1 Prozent.

Über EU- und Euro-Schnitt

Österreich liegt bei der Teuerung deutlich über den EU- und Eurozonen-Werten. Die jährliche Inflations­rate im Euroraum lag im August 2017 bei 1,5 Prozent und damit um 0,2 Prozentpun­kte höher als im Juli des Jahres. In der Europäisch­en Union wurde mit 1,7 Prozent eine höhere Preissteig­erung registrier­t, auch hier gab es ein Plus von 0,2 Prozentpun­kten gegenüber Juli.

Spitzenrei­ter waren die drei baltischen Staaten. Litauen kam auf ein Plus von 4,6 Prozent, vor Estland (4,2 Prozent) und Lettland (3,2 Prozent). Die niedrigste­n Erhöhungen gab es in Irland (0,4 Prozent), Zypern (0,5 Prozent) sowie Griechenla­nd und Rumänien (je 0,6 Prozent). (red)

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