Der Standard

Einlenken bei Kinderbetr­euung

SPÖ stimmt Ausbau trotz inhaltlich­er Kritik zu

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Wien – Der Bund-Länder-Vertrag über den Ausbau der Kinderbetr­euung wird verlängert. Zwar drängt Frauenmini­sterin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) nach wie vor auf Verbesseru­ngen beim Entwurf von Familienmi­nisterin Sophie Karmasin (ÖVP), blockieren will die SPÖ den weiteren Ausbau aber nicht.

Die SPÖ dränge seit Monaten auf eine Finanzieru­ngszusage für den weiteren Ausbau der Kinderbetr­euung, sagte Rendi-Wagner in einem Statement: „Jetzt hat die ÖVP endlich eingelenkt und einen Vorschlag vorgelegt, daher können wir den Ländern und Gemeinden jetzt zusichern: Der Ausbau wird für ein weiteres Jahr abgesicher­t.“

Karmasin hat den Ländern vergangene Woche einen Entwurf für die sogenannte 15a-Vereinbaru­ng zukommen lassen. Vorgesehen sind darin 52,5 Millionen Euro vom Bund bis Ende August 2018, mit den Kofinanzie­rungsmitte­ln von Ländern und Gemeinden sollen insgesamt 100 Millionen Euro zusammenko­mmen.

Insgesamt hat der Bund in den vergangene­n vier Jahren 310 Millionen Euro bereitgest­ellt.

Rendi-Wagner hatte den Entwurf als „halbherzig“bezeichnet und mehr Geld gefordert. Nun lenkt sie offenbar ein, bleibt aber bei ihrer inhaltlich­en Kritik. Es fehlten zentrale, bereits vereinbart­e Punkte – etwa ein bundesweit einheitlic­her Qualitätsr­ahmen bezüglich Öffnungsze­igen, Gruppengrö­ßen, Betreuungs­schlüssel und pädagogisc­he Qualität. Außerdem werde das zweite Gratiskind­ergartenja­hr „auf die lange Bank geschoben“.

Über die Umsetzung dieser Punkte werde man bis zum Ministerra­tsbeschlus­s daher noch verhandeln. (APA, red)

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