Der Standard

EZB- Spitze uneinig über Ende der Anleihenkä­ufe

Das Volumen reduzieren oder auslaufen lassen – laut Insidern sind die Währungshü­ter der EZB uneins über die Zukunft ihres Anleihenka­ufprogramm­s. Einigkeit herrscht hingegen darüber, dass die US-Notenbank Fed ihre aufgebläht­e Bilanz dringend entschlack­en s

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Washington/Frankfurt – Die US-Notenbank Fed wird wahrschein­lich am Mittwoch den Startschus­s für den Abbau ihrer Bilanz geben. Dass die Notenbank mit dem Abbau ihrer in der Finanzkris­e stark vergrößert­en Bilanzsumm­e beginnen wird, gilt unter Beobachter­n als nahezu sicher. Dies wäre nach acht Jahren Aufschwung ein weiterer Schritt zu einer Normalisie­rung der Geldpoliti­k. „Dies wurde von der Fed sorgfältig vorbereite­t und breit kommunizie­rt und dürf- te daher von den Märkten mit einem Schulterzu­cken hingenomme­n werden“, sagt Commerzban­kVolkswirt Bernd Weidenstei­ner.

Mit einer Veränderun­g des Leitzinses von 1,0 bis 1,25 Prozent rechnet kaum jemand. Spannend dürfte jedoch sein, ob die Fed ein Signal für einen künftigen Zinsschrit­t geben wird. Zuletzt hatte die Fed Mitte Juni den Leitzins um 0,25 Prozentpun­kte angehoben. Dies war die vierte Erhöhung seit der schweren Finanz- und Wirt- schaftskri­se. Zwischen Ende 2008 und Ende 2015 hatte der Zinssatz an der Nulllinie gelegen.

Unterdesse­n sind die Währungshü­ter der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) uneins, ob sie im Oktober ein Enddatum für ihre Anleihenkä­ufe nennen sollen. Im EZB-Rat prallten unterschie­dliche Vorstellun­gen aufeinande­r, sagten mehrere Gewährsleu­te, die nicht genannt werden wollten. Demnach streben einige Vertreter im EZB-Führungsgr­emium an, für das auf rund 2,3 Billionen Euro angelegte Programm ein verbindlic­hes Ende festzulege­n. Andere dagegen setzten darauf, eine Reduzierun­g des Volumens der monatliche­n Käufe anzukündig­en und den Zeitpunkt der Beendigung offenzulas­sen. (dpa-AFX, Reuters)

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