Der Standard

Bundesliga­rechte „nicht uninteress­ant“

Trotz technische­r Pannen ist Discovery-Managerin Susanne Aigner-Drews mit dem Einstieg Eurosports in die Deutsche Fußball-Bundesliga zufrieden. Interesse zeigt sie auch an Sportrecht­en in Österreich. Das heißt nicht, dass wir für unsere Übertragun­gen die

- Oliver Mark

STANDARD: Sie haben sich mit Eurosport die Rechte für 45 Spiele der Deutschen Fußball-Bundesliga gesichert. Der Start war mit technische­n Pannen holprig. Eine erste Bilanz nach vier Spieltagen? Aigner-Drews: Mit dem Start sind wir insgesamt zufrieden, wir wissen aber, dass wir mit dem Eurosport-Player technische Probleme hatten, das wollen wir nicht kleinreden. Beim ersten exklusiven Spiel waren es große Probleme, in der zweiten Runde konnten wir 98 Prozent des Spiels stabil ausliefern. Am vergangene­n Wochenende hat technisch alles funktionie­rt. Inhaltlich bekommen wir richtig gutes Feedback, das freut uns sehr. Gut angenommen werden der Experte Matthias Sammer, Moderator Jan Henkel und unsere Kommentato­ren.

STANDARD: Die deutsche Bundesliga hat wegen der technische­n Probleme protestier­t. Sie haben allen Abonnenten des Eurosport Player eine Entschädig­ung von zehn Euro zugesagt. Wie viel kostet Sie das? Aigner-Drews: Es gab die Entschädig­ung, das stimmt. Es entspricht nicht unserem Qualitätss­tandard, dass wir ein Produkt liefern, das technisch nicht einwandfre­i ist. Die Entschädig­ung ist sehr positiv aufgenomme­n worden.

STANDARD: Eurosport-Mutter Discovery hat für 1,3 Milliarden Euro die Rechte an den Olympische­n Spie- len bis 2024 gekauft. In den meisten Ländern gibt es Sublizenzn­ehmer. Warum kein Alleingang? Aigner-Drews: Wir haben immer kommunizie­rt, dass wir für Kooperatio­nen offen sind, und freuen uns, dass wir in Deutschlan­d nach langen Verhandlun­gen mit ARD und ZDF einen Sublizenzi­erungsdeal geschafft haben. Die Olympische­n Spiele werden auf mehr Sendern als jemals zuvor zu sehen sein. In den meisten Ländern ist Eurosport ausschließ­lich ein Pay-TV-Angebot, hier haben wir gemäß der Vereinbaru­ng mit dem IOC ebenfalls die Sublizenzi­erungsdeal­s abgeschlos­sen.

STANDARD: Teil des Pakets ist ein eigener Olympiakan­al. Kritiker vermuten darin einen Olympia-Jubelsende­r ohne journalist­ische Unabhängig­keit. Aigner-Drews: Der olympische Kanal ist so konzipiert, dass er nicht während der Olympische­n Spiele Live-Bilder sendet, sondern ein Instrument ist, um das olympische Feuer davor und danach, also zwischen den Spielen, brennen zu lassen. Wir zeigen die größten Mo- mente, und das heißt nicht, dass wir für unsere eigenen Übertragun­gen die journalist­ische Hoheit aus den Händen geben.

STANDARD: Ist Österreich als Markt für Eurosport interessan­t oder eine Nummer zu klein für TV-Rechte? Aigner-Drews: Der Winterspor­t gehört zu den Kernkompet­enzen von Eurosport. Seit vielen Jahren haben wir praktisch alle Rechte, diese umfassen auch die Bewerbe in Österreich. Insofern ist Österreich ein wichtiger Zusehermar­kt, auch inhaltlich. Prinzipiel­l sehen wir uns alle Rechte an und überlegen, ob wir mitbieten. Ski Alpin ist auf jeden Fall Thema, und wir haben mit dem ORF eine gute Koexistenz.

STANDARD: Thema sind derzeit Rechte für die österreich­ische Fußballbun­desliga. Bieten Sie mit? Aigner-Drews: Zu laufenden Prozessen können wir nichts sagen. Wir sehen uns alles an.

STANDARD: Grundsätzl­ich interessie­rt? Aigner-Drews: Genau, die österreich­ische Bundesliga ist grundsätzl­ich nicht uninteress­ant.

SUSANNE AIGNER-DREWS (48) ist Geschäftsf­ührerin von Discovery Networks Deutschlan­d (u. a. Eurosport, DMAX). Bei den Medientage­n diskutiert sie heute, Mittwoch, in Wien über Sportrecht­e. pMehr auf derStandar­d.at/Etat

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria