Der Standard

Bürgermeis­ter „außer Dienst“

Applaus für Heinz Schaden im Salzburger Gemeindera­t

- Thomas Neuhold

Salzburg – Es war ein emotionale­r Abschied: Nach über 18 Jahren Bürgermeis­ter und sieben Jahren Vizebürger­meister trat Heinz Schaden (SPÖ) Mittwochfr­üh ein letztes Mal als Bürgermeis­ter an das Rednerpult im Salzburger Gemeindera­t. Nach seiner – nicht rechtskräf­tigen Verurteilu­ng – im Zusammenha­ng mit der Übertragun­g von Zinstausch­geschäften der Stadt Salzburg an das Land musste er zurücktret­en.

Bevor Schaden 1992 vom – im Swap-Prozess ebenfalls verurteilt­en damaligen SPÖ-Stadtparte­ichef und späterem Landeshaup­tfraustell­vertreter Othmar Raus – in die Kommunalpo­litik geholt worden war, arbeitete er als Pressespre­cher in der Salzburger Arbeiterka­mmer.

Dorthin wird er als Leiter des kommunalpo­litischen Referates auch zurückkehr­en. Dem Vernehmen nach sollen dem 63-Jährigen noch einige Versicheru­ngsmonate für seine ASVG-Pension fehlen.

Schaden ist damit der zweite SPÖ-Spitzenpol­itiker, der im Zuge des Salzburger Spekulatio­nsskandals sein Amt verloren hat und in die AK zurückkehr­t. Auch Ex-Landeshaup­tfrau Gabi Burgstalle­r arbeitet inzwischen wieder in der Kammer.

Der Salzburger Gemeindera­t verabschie­dete seinen Langzeitch­ef heute mit stehenden Ovationen. Auch Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP), der bis zur Bürgermeis­terneuwahl am 26. November die Geschäfte führt, streute dem „Bürgermeis­ter außer Dienst“Rosen: Es sei immer Schadens Bemühen gewesen, für diese Stadt und ihre Menschen das Beste zu tun. „Ich hätte ihm ein rühmlicher­es Ende der großen politische­n Karriere gewünscht.“

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