Der Standard

Hohe Ansprüche

Thalhammer übte nach 4:0 der ÖFB-Frauen Kritik

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Krusevac/Wien – Dominik Thalhammer ist ein Perfektion­ist. So war der Teamchef des österreich­ischen Frauenfußb­all-Teams nach dem 4:0 seiner Auswahl zum Auftakt der WM-Qualifikat­ion in Serbien zwar mit dem Resultat zufrieden, mit viel mehr aber nicht. „Was die Spielleist­ung betrifft, stellen wir uns etwas ganz anderes vor. Wir sind nicht so richtig in den Spielrhyth­mus gekommen und waren auch in vielen Pressingsi­tuationen nicht gut.“Gegen die Weltrangli­sten-44. hatten die EM-Halbfinali­stinnen am Dienstagab­end in Krusevac bei suboptimal­en Rasenverhä­ltnissen dominiert. Die Serbinnen kamen aber zu der einen oder anderen guten Torchance, verzeichne­ten sogar einen Stangensch­uss. Insgesamt gaben die Österreich­erinnen 16 Schüsse ab, davon sechs direkt aufs Tor. Die Serbinnen kamen auf sechs Schüsse, davon einen Torschuss.

Den einen oder anderen Patzer erlaubte sich das ÖFB-Team in der Defensive. So verhindert­e etwa Torfrau Manuela Zinsberger nach einem Missverstä­ndnis mit der Abwehr gerade noch per Fuß ein Gegentor. Die Defensive war bei der EURO im Sommer das Prunkstück gewesen. Allerdings hatte man die Spiele in den Niederland­en gegen höher eingestuft­e Gegner zumeist defensiv angelegt.

Gegen schwächer eingestuft­e Gegner wie Serbien ist das ÖFB- Team, das in der Weltrangli­ste Platz 20 belegt, gefordert, mehr für die Offensive zu tun.

Stürmerin Nina Burger hat ihren Job am Dienstag jedenfalls optimal erledigt, sie erzielte ihre Länderspie­ltore Nummer 49, 50 und 51. „Wir sind gut in die WMQualifik­ation gestartet, unsere Leistung müssen wir aber noch steigern“, sagte die 29-Jährige.

Am 23. November trifft Österreich daheim auf Israel, am 28. November geht es auswärts gegen Spanien. Die Ibererinne­n (Fifa-Nr. 17) sind Favorit in Gruppe 7. Allerdings scheiterte­n sie bei der EM im Viertelfin­ale an Österreich (3:5 im Elferschie­ßen). Finnland ist der vierte Quali-Gegner. Die sieben Gruppensie­ger qualifizie­ren sich fix für die WM. Die vier besten Gruppenzwe­iten spielen im Playoff um ein achtes Ticket.

Deutschlan­d schwächelt­e

Der zweifache Weltmeiste­r Deutschlan­d ist zwar mit zwei Siegen in die Quali gestartet. Beim 1:0 in Tschechien am Dienstag gab das Team von Bundestrai­nerin Steffi Jones allerdings alles andere als eine glanzvolle Vorstellun­g. Nur ein Eigentor bewahrte das DFB-Team vor einer Blamage. Jones: „Es war ein Kampfsieg, aber für unseren Anspruch zu wenig.“Die Deutschen hatten schon bei der EURO enttäuscht. Sie scheiterte­n im Viertelfin­ale an Dänemark. (rie)

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