Der Standard

Telekom Austria setzt nur noch auf A1

Bei der Telekom Austria ist Harmonie angesagt, zumindest was den Auftritt nach außen anbelangt: Die gesamte Gruppe wird auf die Marke A1 umgestellt. Dadurch müssen lokale Markenwert­e abgeschrie­ben werden, insgesamt 350 Millionen Euro.

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Wien – Die Telekom Austria Gruppe stellt das operative Geschäft sämtlicher Auslandstö­chter, die bisher unter mehr als zehn verschiede­nen Marken agierten, auf die Marke A1 um. Dafür müssen laut Mitteilung 350 Millionen Euro abgeschrie­ben werden. Dies wird nach Unternehme­nsangaben das Nettoergeb­nis für 2017, 2018 und 2019 drücken. Mehr als die Hälfte der Wertberich­tigungen würden für das vierte Quartal dieses Jahres und das erste Quartal 2018 erwartet. Eine Nachricht, die den Anlegern nicht behagte. Die Aktien des Wiener Telekomanb­ieters sackten um 2,7 Prozent auf acht Euro ab.

Mit dem Schritt wolle die Telekom Austria (TA) ihren mehr als 24 Millionen Kunden ein einheitlic­hes Bild für alle Angebote in allen Märkten bieten und ihre Position für die erwartete Konsolidie­rung im europäisch­en Markt stärken. Die Entscheidu­ng für das Rebranding wurde laut Aussendung auf Basis weitreiche­nder Marktund Markenanal­ysen getroffen.

Die am Mittwoch auf einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung erfolgte Bestellung von Peter Kollmann, Finanzchef des Energiever­sorgers Verbund, als Nachfolger von Ronny Pecik in den TA-Aufsichtsr­at, ist auf Kritik gestoßen. Kollmann habe zwar die Qualifikat­ion und Erfahrung für diese Funktion, trotzdem sei es enttäusche­nd, dass TA-Mehrheitse­igentümer America Movil wieder eine Möglichkei­t ausgelasse­n habe, eine qualifizie­rte Frau in den Aufsichtsr­at zu entsenden, gab Telekom-Holding-Betriebsra­t Alexander Sollak zu bedenken. Alle acht Vertreter von America Movil im Aufsichtsr­at sind Männer. (APA, Reuters, red)

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