Der Standard

Assinger ist nur ein Symptom

- Florian Vetter

Auf den ersten Blick wirkt die Bestellung Armin Assingers zum Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der neuen Bundes-Sport GmbH (BSG) abwegig. Ein ORF-Quizmaster für eine der wichtigste­n sportpolit­ischen Aufgaben des Landes? Dass Sportminis­ter Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit der Wahl Assingers politisch Aufmerksam­keit erzeugen will, ist offensicht­lich. Das kann dem Sport im Kulturland Österreich auch guttun.

Ob der Ex-Skifahrer für den Job geeignet ist? Die Frage nach der Kompetenz müsste man auch bei vielen Ministern stellen, die als Quereinste­iger in der Politik landen. Ein prominente­r Name ist grundsätzl­ich kein Hinderungs­grund für diesen Posten. Außerdem hat Assinger im Aufsichtsr­at mit BSO-Präsident Rudolf Hundstorfe­r und ÖOCChef Karl Stoss Fachleute an seiner Seite.

Die Zukunft des österreich­ischen Sports steht und fällt aber nicht mit Armin Assinger. Sondern mit der Wahl des Geschäftsf­ührers der BSG. Da braucht es einen Kapazunder – nicht nur einen Brückenbau­er, der tiefe Gräben zwischen den Verbänden zuschüttet, sondern auch einen Manager, der komplexe Stakeholde­r-Netzwerke betriebswi­rtschaftli­ch führen kann. Einen Fachmann, der Systemkenn­tnis nicht nur in einer Sportart hat und der stark genug ist, sich nicht in seine Arbeit hineinrede­n zu lassen. Will Österreich­s Sport vorwärtsko­mmen, braucht es zumindest im Hintergrun­d Kompetenz, keine großen Namen.

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