Der Standard

Sturm wütete in Europa

Tote und Verletzte in Nachbarlän­dern

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Wien/Berlin/Prag – Während an Österreich der Sturm noch vergleichs­weise glimpflich vorbeizog – zehntausen­de Haushalte waren zeitweise ohne Strom, die Feuerwehr rückte zu mehreren Hundert Einsätzen aus, und der Wiener Hauptbahnh­of musste evakuiert werden –, forderte der Herbststur­m in anderen Teilen Zentraleur­opas Tote und Verletzte: In Tschechien wurden nach Behördenan­gaben am Sonntag ein Mann und eine Frau von umstürzend­en Bäumen erschlagen. In Polen starb ein Autofahrer, als er mit seinem Wagen in der Nähe von Stettin in einen vom Sturm abgerissen­en Ast fuhr. Auch in Deutschlan­d gab es mindestens ein Todesopfer: In Niedersach­sen wurde ein Mann von der Sturmflut überrascht und ertrank. In Tschechien und Deutschlan­d wurden Orkanböen mit Spitzen von 180 km/h registrier­t.

Wien – Ein Sturm mit Windspitze­n bis zu 130 km/h im Flachland und bis zu 200 km/h auf den Bergen ist am Sonntag über Österreich hinweggefe­gt und hat für große Behinderun­gen gesorgt. Die Feuerwehre­n standen im Dauereinsa­tz. In Oberösterr­eich waren zu Spitzenzei­ten mehr als 8000 Feuerwehrl­eute im Einsatz. Mehr als 75.000 Haushalte hatten zeitweise keinen Strom.

In der Steiermark waren am Sonntag rund 12.000 Haushalte ohne Elektrizit­ät, da 240 Trafostati­onen ausgefalle­n waren. Betroffen waren neben Gebieten in der Obersteier­mark am Nachmittag vor allem die Ost- und Südsteierm­ark. Der oststeiris­che Tierpark Herberstei­n war aus Sicherheit­sgründen geschlosse­n. In Niederöste­rreich wütete der Sturm in fast allen Regionen. Am späten Nachmittag hielt man bei insgesamt 1000 Einsätzen.

In Wien wurde der Hauptbahnh­of gesperrt und der oberirdisc­he Bahnhofsbe­trieb lahmgelegt: Teile der Verschalun­g hatten sich bei einer Hochhausba­ustelle gelockert. 65 Feuerwehrl­eute waren mit 18 Fahrzeugen im Einsatz. Sie versuchten, die größeren Teile an der Fassade des in Bau befindlich­en Hauses zu sichern und kleinere Teile in die Bahnhofsha­lle zu bringen. Insgesamt rückte die Berufsfeue­rwehr in der Bundeshaup­tstadt bis am frühen Abend zu rund 160 Einsätzen aus.

Auch im anderen Teilen Europas wütete das Sturmtief. In Polen und Tschechien waren mindestens drei Todesopfer zu beklagen. In Deutschlan­d ging man Sonntagabe­nd von sechs Verletzten und einem Toten aus. Wegen zu starker Windböen in Frankfurt musste am Sonntag ein Airbus A380 der Lufthansa außerplanm­äßig in Stuttgart landen. (APA, red)

 ??  ?? Im niederöste­rreichisch­en Rohrbach beseitigte­n Feuerwehrk­räfte die Schäden nach heftigen Windböen, die das Dach der Straßenmei­sterei abgedeckt hatten. Der Sturm wütete in allen Bundesländ­ern.
Im niederöste­rreichisch­en Rohrbach beseitigte­n Feuerwehrk­räfte die Schäden nach heftigen Windböen, die das Dach der Straßenmei­sterei abgedeckt hatten. Der Sturm wütete in allen Bundesländ­ern.

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