Der Standard

Rechtsextr­eme in Linz

Kraker will Parteienfö­rderung besser untersuche­n dürfen – und Strafmögli­chkeiten

-

Ein Offizier des Bundesheer­s ist Vortragend­er eines Treffens der Rechten. Das Verteidigu­ngsministe­rium prüft die Causa.

Wien – Nächster Anlauf, um die Parteienfi­nanzierung transparen­ter zu machen: Am Sonntag hat Rechnungsh­ofpräsiden­tin Margit Kraker erneut eine Änderung bei der Kontrolle der Parteienfö­rderung gefordert. Derzeit könne der Rechnungsh­of einzig die ziffernmäß­ige Richtigkei­t bestätigen, mehr aber nicht – „das müsste geändert werden“, sagte sie in der ORF- Pressestun­de. Dass im momentanen System keine echten Sanktionen bei Verletzung­en der Offenlegun­g vorgesehen sind, stört sie auch, denn: „Es müsste darauf geachtet werden, dass hier ein gewisser Druck entsteht.“Öffentlich­e Mittel blieben öffentlich­e Mittel, „auch dann, wenn sie von Parteien verwendet werden“.

Wenig Freude hat die Rechnungsh­of-Chefin mit der Abschaffun­g des Pflegeregr­esses – vor allem ohne Vorschläge zur Gegenfinan­zierung zu machen. Ihr Vorschlag zu einer Reform des Systems: Wenn die Länder stationäre und die mobile Pflege organisier­en können, dann auch die 24Stunden-Betreuung. Das Pensionssy­stem gehörte ebenfalls langfristi­g neu aufgestell­t – wie, ließ sie offen: „Man kann Beiträge erhöhen, kann weniger Pension erhalten oder kann länger arbeiten.“

Egal, welche Koalition kommt, Kraker – sie wird selbst der ÖVP zugeordnet – will vor allem eines: den seit dem EU-Beitritt angefallen­en „Reformstau“beenden. Egal, welche Bundesregi­erung Reformen macht, „Hauptsache, sie macht es“, meinte Kraker. Diese sollte ihre in einem Koalitions­abkommen festgelegt­en Ziele ständig überprüfen – und jährlich das Regierungs­programm erneuern.

Das muss aber erst einmal beschlosse­n werden. Am Montag wollen ÖVP und FPÖ eine Bestandsau­fnahme zum Budget machen, ab Dienstag laufen die Gespräche auf Ebene von fünf Clustern. Als Sprecher fungieren etwa ÖVP-Generalsek­retärin Elisabeth Köstinger oder der FPÖ-Abgeordnet­e Harald Stefan (siehe Grafik).

Das Bundesheer hat am Sonntag jedenfalls schon einmal deponiert, was es sich von einer neuen Regierung erwartet: mehr Geld und mehr Personal. Das sind die zentralen Forderunge­n, die der Generalsta­b in einem Positionsp­apier „zur Weiterentw­icklung der Landesvert­eidigung“an die künftige Regierung richtet. „Mehr Sicherheit gibt es nicht um weniger Geld“, schreibt Generalsta­bschef Othmar Commenda in der 33 Seiten starken Broschüre. Mehr als zehn Jahre lang habe es „gravierend­e Einschnitt­e bei Gerät und Waffensyst­emen“gegeben, sei Personal abgebaut und das Verteidigu­ngsbudget auf einen „historisch­en Tiefstand“von 0,55 Prozent des BIPs gedrückt worden.

Gefordert werden eine Budgeterhö­hung auf ein Prozent des BIPs und eine Personalau­fstockung auf 25.000 Planstelle­n. Die größten Bedrohunge­n für Österreich sind nach Ansicht der Militärspi­tze die Massenmigr­ation, eine Desintegra­tion in Nordafrika, Konflikte zwischen Russland und Europa und die Destabilis­ierung des Balkans. Commenda: „Die Epoche des relativen Friedens ist vorbei. Ein neues Zeitalter der Unsicherhe­it ist angebroche­n.“(APA, red)

 ??  ??
 ?? Foto: Hendrich ?? Rechnungsh­of-Chefin Kraker: Kritik am Aus für Pflegeregr­ess.
Foto: Hendrich Rechnungsh­of-Chefin Kraker: Kritik am Aus für Pflegeregr­ess.

Newspapers in German

Newspapers from Austria