Nachbarschaftsstreit: Zwei Tote
Schüsse in Stiwoll, Fahndung nach Verdächtigem
Graz – In der steirischen 700-Einwohner Gemeinde Stiwoll in der Nähe von Graz sind Sonntagfrüh Schüsse gefallen. Ein 64-jähriger Mann und eine 65-jährige Frau wurden getötet, eine 48-jährige Frau wurde schwer verletzt. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht.
Alle drei Personen hatten sich gegen 9.15 Uhr im Freien aufgehalten, als der mutmaßliche Schütze, ein 66-jähriger Steirer, das Feuer mit einem Gewehr auf sie eröffnet haben soll. Die Langwaffe dürfte der Ehefrau gehören.
Das Motiv für die Tat soll laut dem Sprecher der steirischen Landespolizeidirektion Leo Josefus ein Nachbarschaftsstreit gewesen sein. Bei diesem sei es um die Benützung eines Weges gegangen. Der Angriff erfolgte aus dem Hinterhalt, wie Josefus auf Anfrage des STANDARD erklärte.
Der Schütze habe um eine Aussprache gebeten und die Opfer „herbestellt“, doch dann aus dem Nebengebäude auf die Nachbarn geschossen. Diese seien von der Tat völlig überrascht gewesen. Die Beamten sperrten das Gebiet rund um den Tatort großräumig ab, unter anderem waren auch die Cobra, ein Panzerfahrzeug und ein Hubschrauber im Einsatz.
Die Polizei fahndete auf Hochtouren nach dem Verdächtigen und dehnte die Suche auf den gesamten Schengen-Raum aus. Hinweise gab es am frühen Abend noch keine, es wurde nicht ausgeschlossen, dass der mutmaßliche Täter Selbstmord begangen haben könnte.
„Heil Hitler“-Transparent
Die Beamten vermuteten, dass der mutmaßliche Täter mit einem weißen VW-Transporter mit Kennzeichen aus Graz-Umgebung unterwegs war. Der Transporter fiel bereits im Juni 2016 in Graz auf. Damals sorgte ein Transparent mit dem Nazi-Gruß „Heil Hitler“an der Heckscheibe des Autos für Aufsehen. Die Polizei bestätigte, dass Transporter und Kennzeichen ident seien.
Aus Sicherheitsgründen bleiben Volksschule und Kindergarten in Stiwoll am Montag geschlossen. (ook)