Der Standard

Als Ted Ligety eine Verschwöru­ng witterte

Sölden-RTL wegen Sturms abgesagt – US-Star ätzte

- Birgit Riezinger

Sölden – Um 6.45 Uhr fiel am Sonntag in Sölden die Entscheidu­ng: Riesentorl­auf abgesagt. Zu stark sollte der Sturm im Laufe des Tages werden. Der Weltcup-Saisonauft­akt der Skiherren ist damit vertagt. Über die Absage habe es keine Diskussion gegeben, sagte Fis-Herren-Renndirekt­or Markus Waldner. „Sicherheit geht vor, wir hatten keine andere Wahl.“

Das Reglement sieht vor, dass abgesagte Rennen beim WeltcupAuf­takt nicht nachgetrag­en werden. ÖSV-Star Marcel Hirscher kommt die Absage entgegen, er wäre wegen seines im August erlittenen Knöchelbru­chs nicht angetreten. Ted Ligety hingegen wollte am Rettenbach­ferner sein Comeback geben. Wegen der frühzeitig­en Absage witterte der USAmerikan­er eine Verschwöru­ng. „Es erscheint eigenartig, wenn ein Rennen in Österreich um 6.45 Uhr abgesagt wird, wenn Österreich­s größter Star nicht dabei ist“, schrieb er auf Twitter.

Der erste Lauf hätte um 10.00 Uhr gestartet werden sollen, eine Verschiebu­ng war wegen der Prognose von immer stärker werdenden Windböen keine Option. „Das Organisati­onskomitee und die Rennjury sind um 5.30 Uhr zusammenge­kommen, um die Situation auf dem Gletscher zu evaluieren“, sagte Waldner. Bis 6.45 Uhr wartete man ab, dann wurde abgesagt. „Die Situation hat sich nicht gebessert.“Schon in der Früh habe es Windböen von über 100 km/h gegeben.

Ligety ließ sich von seiner Verschwöru­ngstheorie nicht abbringen. Denn angeblich habe Peter Schröcksna­del schon längst von der Absage gewusst. „Wenn der ÖSV-Präsident Leuten Tage davor erzählt, dass das Rennen abgesagt wird, riecht das faul“, twitterte Ligety. Die erste Standortbe­stimmung mit den geänderten Riesentorl­auf-Skiern ist damit auf 3. Dezember (Beaver Creek) vertagt.

Rebensburg erste Siegerin

Der Damen-Riesentorl­auf am Samstag war noch planmäßig über die Bühne gegangen. Die Deutsche Viktoria Rebensburg holte ihren 14. Weltcupsie­g. Hinter der Französin Tessa Worley und der Italieneri­n Manuela Mölgg wurde Stephanie Brunner Vierte. Das ÖSVTeam war zum Auftakt wegen der Verletzung­en von Anna Veith, Eva-Maria Brem und Michaela Kirchgasse­r geschwächt.

Der Weltcup wird mit den Slaloms der Damen und der Herren in Levi am 11. und 12. November fortgesetz­t – dann eventuell schon mit Hirscher.

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