Der Standard

Miss Marple auf dem Land

- Birgit Baumann

Gut, sie war dann ja auch schon 73 Jahre alt, doch Bella BlockFans traf es hart, dass Schauspiel­erin Hannelore Hoger im April 2015, nach 36 Folgen, zu ermitteln aufhörte. Block im Ruhestand, man konnte es sich nicht ganz vorstellen.

Nun, zweieinhal­b Jahre später, ist sie wieder da, die Reihe war einfach zu erfolgreic­h, um die eigenwilli­ge Kommissari­n gänzlich aufs Altenteil zu schicken. Am Samstag um 20.15 Uhr begab sie sich erneut im ZDF in Stille Wasser auf Mörderjagd.

Privat, versteht sich, BB ist ja in Pension. Sie gondelt gerade durch Brandenbur­g, als ihr auch nicht mehr ganz taufrische­s Auto eine Panne hat. Natürlich ist die ehemalige Kommissari­n gezwungen, in einer Gastwirtsc­haft abzusteige­n, um auf die Reparatur zu warten.

Und selbstvers­tändlich zeigt sich bald, dass da bei einem scheinbar natürliche­n Todes- fall im Dorf etwas nicht stimmt. Da muss eine von außen kommen, um Klarheit zu schaffen.

Offiziell ermitteln kann sie ja nicht mehr, also sucht Block ihre Infos à la Miss Marple. Der Ort des Geschehens ist klein, der Horizont der Handlung möglicherw­eise daher ziemlich beschränkt. Es gibt eine machthungr­ige Bürgermeis­terin und ein Puff im Gewerbegeb­iet als „Schandflec­k“.

Wer die platte und voraussehb­are Story tapfer durchhält, wird immerhin mit einer gewohnt eindrucksv­ollen Bella Block belohnt, die auch angeln geht und Fontane liest und dabei, abseits der Geschichte, ihre besten Momente hat.

Es ist dies der 37. und vorletzte Fall der Kommissari­n. Ein allerletzt­es Mal wird sie noch im Einsatz sein, und man kann nur hoffen, dass es zum endgültige­n Abschied dann auch eine würdige Geschichte und ein spannender­es Drehbuch gibt. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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