Starker Euro, schwache Nerven
Stark begonnen, aber ebenso stark nachgelassen haben Europas Börsen am Dienstag. Zunächst hatten erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland, wo das Wachstum im Quartalsabstand 0,8 Prozent betragen hatte, für Rückwind gesorgt. Allerdings hat dies auch dem Euro gegenüber dem Dollar Auftrieb verliehen, was gleichsam die Absatzchancen des Exportsektors der Eurozone wie die Zuversicht der Investoren schmälerte. Unterm Strich gingen die meisten Märkte in Europa auf ermäßigtem Niveau aus dem Handel.
Unter den Einzelwerten verzeichneten in London Tesco und Booker deutliche Zuwächse, nachdem die britischen Kartellbehörden der Ehe der Supermarktkette und des Großhändlers ihren Segen gegeben hatte. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Aktionären stand Vodafone. Zuvor hatte der Mobil- funker einen überraschend hohen Gewinn gemeldet und seine Jahresprognose erhöht.
Der Konsumgütererzeuger Henkel hat jedoch bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen verfehlt – und damit in den Augen der Aktionäre die weiße Weste verspielt. Auch der Ölkonzern Saipem schmierte ab, da er im MSCI-Italien-Index den Platz für Campari räumen muss. Generell waren Ölwerte wegen des rückläufigen Preises für das Nordseeöl Brent auf dem absteigenden Ast, an der Wiener Börse traf dies vor allem den Branchenzulieferer SBO.
An der Wall Street ist der Industrieriese General Electric bei seinem eigenen Investorentag in Ungnade gefallen. Die Anleger strichen ihre Wertvorstellungen für die Aktie ebenso zusammen wie der Mischkonzern seine Gewinnausschüttung. (aha)