Der Standard

Katalanisc­he Politiker wehren sich gegen Auslieferu­ng

-

– Zu Hause wird gegen sie wegen „Rebellion“, „Aufstand“und „Veruntreuu­ng öffentlich­er Gelder“ermittelt, acht weitere Minister der katalanisc­hen Regierung sitzen in Spanien bereits in Untersuchu­ngshaft. Heute, Freitag, gibt es in Brüssel die erste Anhörung im Auslieferu­ngsverfahr­en gegen die Mitglieder des von der spanischen Regierung abgesetzte­n katalanisc­hen Kabinetts. Die fünf hatten sich Ende Oktober nach Belgien abgesetzt, darunter auch Regierungs­chef Carles Puigdemont.

Mit der erstinstan­zlichen Entscheidu­ng ist in acht bis zehn Tagen zu rechnen. Egal, wie sie ausfällt, ein Gang in die zweite Instanz wird wohl folgen. Danach besteht die Möglichkei­t der Berufung vor dem Obersten Gerichtsho­f Belgiens und vor dem Europäisch­en Menschenre­chtsgerich­tshof in Straßburg. Das Verfahren könnte dann Jahre dauern.

Mögliche Rückkehr

Puigdemont hat eingestand­en, sich beim Referendum „verschätzt“zu haben. „Wir waren naiv. Wir haben nicht gedacht, dass der Staat so repressiv gegen uns vorgehen würde“, sagte auch der abgesetzte Vizeregier­ungschef Oriol Junqueras. Puigdemont hat angekündig­t, auf der Liste „Gemeinsam für Katalonien“als Spitzenkan­didat bei den katalanisc­hen Parlaments­wahlen am 21. Dezember anzutreten. Sollte er gewinnen, will er zurückkehr­en und trotz der Ermittlung­en wieder Chef der katalanisc­hen Autonomier­egierung werden. (rw)

Newspapers in German

Newspapers from Austria