Der Standard

Der Blitz mit den vier Sternen

Der Opel Insignia Sports Tourer überrascht regelrecht damit, wie fein er ist

- Guido Gluschitsc­h

Wien/Burgenland – Kurz ist man schon verleitet, gleich nach dem Einsteigen in den Opel Insignia Sports Tourer wieder auszusteig­en – um einmal schnell am Logo am Kühlergril­l zu kletzeln. Aber nein, das stimmt schon. Das ist der neue Opel. Da muss man sich halt daran gewöhnen, dass man das Angestaubt­e jetzt bei Opel nicht einmal mehr in den höheren Klassen findet. Auch der Insignia übernimmt die Frische und den Charme, der uns das erste Mal beim Adam und Karl so angenehm überrascht hat.

Inzwischen hat sich aber generell was getan bei Opel. Sie gehören nun zum französisc­hen PSAKonzern – und wenn man auf Verschwöru­ngen steht, dann kann man annehmen, dass in einem ersten Schritt schon das Fahrwerk von den Franzosen abgestimmt wurde, so sehr ist das auf der butterweic­hen Seite.

Das ist übrigens auch schon der einzige gravierend­e Kritikpunk­t an dem sportliche­n Kombi. Mit einem Knopfdruck auf den Fahrdynami­kschalter kann man – so man auch gern ein wenig Feedback vom Fahrwerk bekommt – das ist ja nicht bei jedem so – das Problem aber rasch lösen und den Insignia auf „Sport“vorspannen.

Edler Kraftlacke­l

Freunde der dynamische­n Kurvenlini­enwahl werden, wenn sie schon beim Knöpferln sind, auch gleich den Fahrspurve­rlassenssu­derer wegschalte­n, der sich beim Start von allein einschalte­t.

Wer es lieber kommod angeht, dem raten wir zu einem kleineren Motor als dem 170-PS-Diesel, der unseren Testwagen antrieb. Der kommt nämlich derartig kraftvoll aus dem Keller, dass man unweigerli­ch damit anfängt, Spaß am Fahren zu haben. Und dann ist es nicht mehr weit zu höheren Kurvengesc­hwindigkei­ten.

Die Sitze halten da übrigens ganz gut mit, auch wenn Opel das Augenmerk eher auf die Rücken- als auf die Seitenhalt­ung legt – AGR, Aktion Gesunder Rücken steht auf dem Gestühl, nicht Recaro.

Fesch, nicht unbedingt gnadenlos sportlich ist auch die Linienführ­ung, sowohl beim Blechkleid – schauen wir nur die Motorhaube und den Grill an – als auch innen. Rundinstru­mente hinterm Lenkrad, ein Info-Tatsch-Schirm in der Mitte und ein Head-up-Display, das die wichtigste­n Infos direkt ins Blickfeld projiziert, überzeugen. Wie auch das Licht. Nicht nur, dass es die Nacht zum Tag macht, blendet es den entgegenko­mmenden Verkehr nicht.

Diese Besonderhe­iten sind aber nicht neu. Die kennen wir schon von den fetten und teuren Limos der Oberklasse. Und genau der will Opel mit dem Insignia in die Parade fahren. Das gelingt auch ganz gut. Vier von fünf Sternen gibt es schon einmal von uns.

 ??  ?? Fesch steht er her, der Opel Insignia Sports Tourer, und um nix steht er seinem Auftritt beim Fahren nach. Sehr stark, sehr kommod.
Fesch steht er her, der Opel Insignia Sports Tourer, und um nix steht er seinem Auftritt beim Fahren nach. Sehr stark, sehr kommod.

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