Der Standard

Siemens baut 6900 Stellen ab – das trifft auch Standort Wien

-

München/Wien – Die Flaute in Kraftwerks­bau und Antriebste­chnik und der damit verbundene Stellenabb­au bei Siemens schlägt auf den Siemens-Hauptstand­ort in Österreich, Wien–Floridsdor­f, durch. Die Kürzungen im Bereich Kraftwerke und Großturbin­en (Power & Gas) werden auch den Standort Wien betreffen, teilte Siemens am Donnerstag­nachmittag via Telefonkon­ferenz mit.

Das Herz von Kraftwerks- und Antriebste­chnik liegt in Erlangen in Bayern, wo sich das Technologi­ezentrum des Elektromul­tis befindet. In Wien, Erlangen und Offenbach (Hessen) gebe es überlappen­de Kompetenze­n und damit Mitarbeite­r, die ähnliches oder gleiches machen, so Siemens. Hier wolle man Kapazität „bündeln“. Der Schwerpunk­t dieser Aktivitäte­n liege in Erlangen – dem heimlichen Machtzentr­um des Elektrotec­hnikkonzer­ns. Einen Teil dieser Aktivitäte­n in Wien hat Siemens vor mehr als zehn Jahren kräftig ausgebaut, als man 2005 die VA Tech übernommen hat. Wie viele Mitarbeite­r in diesen Geschäftsb­ereichen tätig sind, war am Donnerstag­abend nicht in Erfahrung zu bringen. Die Wiener Siemensian­er wurden vom Stammhaus in München dem Vernehmen nach erst kurz vor der Telefonkon­ferenz informiert. Nun gebe es Gespräche mit dem Betriebsra­t, dann werde die Öffentlich­keit informiert.

Weltweit werden 6900 Stellen gestrichen. Die Sparte Prozessind­ustrie/Antriebe baut Elektromot­oren und -generatore­n für den Bergbau. Die Kraftwerks­sparte soll mit 6100 den Löwenantei­l der Stellenstr­eichungen tragen. Allein im Schlussqua­rtal des abgelaufen­en Geschäftsj­ahres steuerte die Sparte 3,65 Milliarden Euro zum Konzernums­atz von 22,3 Milliarden Euro bei. (dpa, ung)

Newspapers in German

Newspapers from Austria