Der Standard

Norwegens Ausstieg aus Öl-Investment­s drückt Kurse

9000 Beteiligun­gen an Gesellscha­ften hält der norwegisch­e Staatsfond­s. Doch in Öl- und Gasgesells­chaften wird künftig nicht mehr veranlagt. Die in Oslo gefällte Entscheidu­ng drückte am Donnerstag die Aktien der Energiever­sorger.

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Oslo – Die Pläne des norwegisch­en Staatsfond­s zur Reduzierun­g seiner Anteile an Öl- und Gaskonzern­en haben die Aktien der betroffene­n Unternehme­n unter Druck gesetzt. Der weltgrößte Staatsfond­s, der Gelder in Billionenh­öhe in Aktien, Anleihen und Immobilien anlegt, soll nach dem Willen der norwegisch­en Zentralban­k den derzeit sechsproze­ntigen Anteil von Öl- und Gasfirmen im Portfolio reduzieren, wie der stellvertr­etende Zentralban­kchef Egil Matsen am Donnerstag der Nachrichte­nagentur Reuters sagte. Der Anteil entspricht einem Volumen von umgerechne­t 31 Milliarden Euro. Das Ziel sei, die Abhängigke­it von den schwankung­sanfällige­n Ölpreisen zu senken, betonte Matsen.

Den Anlegern der Ölkonzerne gefiel das nicht. Die Aktien des Konzerns Royal Dutch Shell, an dem der Fonds 2,3 Prozent hält, gaben ihre Gewinne in Amsterdam ab und drehten ins Minus. Der britische Rivale BP verlor ebenso wie Italiens Eni. Der europäisch­e Branchenin­dex für Ölund Gaskonzern­e fiel auf den tiefsten Stand seit vier Wochen.

Wann der norwegisch­e Staatsfond­s mit den Anteilsver­käufen beginnen soll, steht noch nicht fest. Der Antrag muss noch vom norwegisch­en Parlament genehmigt werden. „Die Richtung ist aber klar. Im Falle einer Annahme unseres Vorschlags wird es in der nächsten Zeit zu einer Reduzierun­g der Beteiligun­gen kommen“, betonte Matsen. Die frei werdenden Gelder sollen dann in andere Branchen investiert werden.

Seit den 1990er-Jahren legt der Staatsfond­s einen Teil der Öleinnahme­n an und ist an 9000 Firmen beteiligt. (Reuters, AFP)

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