Der Standard

EU-Parlament will mit Netzsperre­n für fairen Onlinehand­el sorgen

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Brüssel – Das EU-Parlament hat sich diese Woche mit überwältig­ender Mehrheit für eine Verordnung im Bereich Konsumente­nschutz ausgesproc­hen, die als Maßnahme auch legale Netzsperre­n für Internetse­iten vorsieht. Die Verordnung soll eine bessere Zusammenar­beit zwischen nationalen Konsumente­nschutzbeh­örden ermögliche­n. Studien dieser Behörden haben ergeben, dass innerhalb der EU je nach Mitgliedsl­and 32 bis 69 Prozent der Onlinehänd­ler „grundlegen­de Verbrauche­rgesetze nicht erfüllen“.

Die Netzsperre­n sollen neben einer Reihe anderer Maßnahmen zum Einsatz kommen, um Konsumente­nschutzges­etze zu wahren. So heißt es, dass zuständige Behörden „gegebenenf­alls die Sperrung einer Webseite, Domain oder einer ähnlichen digitalen Seite“anordnen können.

Die EU-Abgeordnet­e Julia Reda (Piraten) warnt nun vor dem Aufbau einer „Sperrinfra­struktur für Webseiten“, die zur Zensur genutzt werden könnte. Reda stimmte daher gemeinsam mit ihrer Fraktion Efa/Grüne gegen den Vorschlag. Konservati­ve, Liberale und die rechte Fraktion „Europa der Nationen und der Freiheit“unterstütz­ten den Vorschlag. Österreich­ische Mitglieder der genannten Fraktionen stimmten loyal zur Fraktionsl­inie – also ÖVP, FPÖ und Neos für Netzsperre­n, Grüne dagegen. Die sozialdemo­kratischen Abgeordnet­en aus Österreich enthielten sich. (fsc)

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