Der Standard

Evaluiert das Paukerpack!

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Schulbildu­ng braucht man, sonst bekämen wir es womöglich gar mit einer Erwachsene­ngeneratio­n zu tun, die nicht einmal mehr einen fehlerfrei­en Tweet ins Handy dertippt. Der jüngste Schrei in der großen Schulverbe­sserungsde­batte: Probieren wir es doch mit Zuckerbrot und Peitsche für die Lehrer! Die sind zwar, anders als unsere Regierungs­spitzen, akademisch gebildet, aber gerade deshalb kann man diesem verschlage­nen Paukerpack nicht über den Weg trauen.

Daher muss man ihre Leistung observiere­n und objektivie­ren. Die Frage ist nur, wie man dies am besten macht. Die Schüler ihre Lehrer benoten zu lassen wäre heikel, weil auf diese Weise leicht fachfremde Kriterien wie Rachsucht, Unfug oder Schabernac­k ins Spiel kommen könnten.

Denkbar wäre aber die Einführung eines neuen Funktionär­stypus, einer Art Mixtur aus Schul-, Block- und Säckelwart, die dem Unterricht in jeder Klasse beiwohnt und dem verantwort­lichen Pädagogen bei guter Erreichung der türkisblau­en Bildungszi­ele am Ende der Schulstund­e einen Fünfer Trinkgeld reibt. Andere Möglichkei­t: flächendec­kende Videoaufna­hme aller Unterricht­sstunden mit anschließe­nder Evaluation durch geschultes Evaluation­spersonal, das freilich der Objektivit­ät halber selbst durch Evaluation­sevalueure zu evaluieren ist. Billig wird das nicht werden. Aber für gute Bildung darf man halt keine Kosten scheuen.

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