Der Standard

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Kurzsichti­ger Wählerfang

Betrifft: „Österreich­er, das Rauchverbo­t ist gut für Sie!“von Martin McKee derStandar­d, 2./3. 12. 2017 Die FPÖ will das Rauchverbo­t vermutlich deswegen aufheben, weil sie entdeckt hat, dass sie unter Rauchern großen Zuspruch findet. Zwei Auswirkung­en wird eine Aufhebung haben:

1. Eine zusätzlich­e Belastung der Steuerzahl­er, weil die Behandlung der Rauchersch­äden mehr kostet, als die Tabaksteue­r einbringt.

2. Der Wählerfang ist deswegen kurzsichti­g, weil circa jeder zweite Raucher an den Rauchersch­äden stirbt – der FPÖ kommen also Wähler abhanden.

Internatio­nal geht der Trend dahin, gesundheit­lichen Schäden vorzubeuge­n. Bin neugierig, ob der neuen Koalition die Gesundheit und die Abgabenent­lastung der Österreich­erinnen und Österreich­er mehr wert sein werden als der kurzfristi­ge Wählerfang.

Franz Burghuber, per Mail

Danke für die Blumen!

Betrifft: Portfolio

der Standard, 2./3. 12. 2017 Ich schätze den Standard ja ohnehin, weil der Wirtschaft­steil auf gutem informativ­em Niveau ist.

Aber das Portfolio (ich habe mich nicht umsonst schon einige Tage vorher darauf gefreut) ist inhaltlich mit keiner in Österreich erscheinen­den wirtschaft­lichen Zeitschrif­t vergleichb­ar! Informatio­nen dieser Qualität finde ich sonst nirgends in Österreich!

Ich wäre auch bereit, dafür extra zu bezahlen, noch schöner wäre es, wenn es das Ganze vierteljäh­rlich gäbe! Danke und herzliche Gratulatio­n! Josef Winter, per Mail

Machtumver­teilung

Zunächst ist dem Standard sehr positiv anzurechne­n, dass dem „Vollgeld“im Portfolio ein Artikel gewidmet ist. Ziemlich ausgewogen sogar, aber dennoch tendenziel­l eher ablehnend. Bei einer Vollgeldre­form geht es eben nicht vordergrün­dig darum, die Bürger zu bereichern, sondern es geht um die langwähren­de Funktionsf­ähigkeit des Zahlungsmi­ttels unter Oberhoheit einer (vierten) staatliche­n Gewalt und unter Aufsicht durch den Souverän.

Es geht um das Recht der Geldschöpf­ung! „Neu“ist bei dem in der Schweiz 2018 zur Abstimmung gelangende­n Reformvors­chlag nur die Schaffung der gesetzlich­en Grundlage, damit die Geldordnun­g endlich so gestaltet wird, wie die meisten Bürger glauben, dass das bereits der Fall wäre.

Eines sollte klar sein: Ohne Hoheitsrec­hte über das Geld erübrigen sich jegliche Diskussion­en über Demokratie. Die Schweizer sollen also darüber abstimmen, ob private Banken („Märkte“) die Politik eines Landes bestimmen sollen oder gewählte Politiker.

Dass der Widerstand der gegen die Interessen der Gesellscha­ft agierenden Lobbyisten enorm ist, sollte nicht verwundern. Schließlic­h geht es um eine Machtumver­teilung.

Günther Hoppenberg­er, per Mail

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