Neuer Eurogruppenchef
Wie erwartet wurde Portugals Finanzminister Mário Centeno zum neuen Vorsitzenden der Eurogruppe gewählt.
„Ich habe meine Kandidatur angemeldet, weil ich einen Konsens zwischen allen Euroländern herstellen will“– mit dieser Ansage ging Mário Centeno Montag in Brüssel in die Sitzung der Eurogruppe, bei der über die Nachfolge des scheidenden Vorsitzenden Jeroen Dijsselbloem entschieden wurde. Der portugiesische Finanzminister, wie der Niederländer ein Sozialdemokrat, war als Favorit ins Rennen gegangen und wurde am Abend im zweiten Wahlgang auch gewählt.
Da Europas Christdemokraten (EVP) die Präsidenten in Kommission, Europäischem Rat und EUParlament stellen, verzichteten sie trotz relativer Mehrheit in diesem informellen Gremium auf einen eigenen Kandidaten, was die Ambitionen von Hans Jörg Schelling aus Österreich beendete. Neben Centeno hatten sich aber auch der liberale Luxemburger Pierre Gramegna, der Sozialdemokrat Peter Kažimir aus der Slowakei und die Lettin Dana Reizniece-Ozola von einer grünen Bauernpartei beworben.
Centeno betonte, dass es ihm vor allem darum gehen werde, „die Einheit der Eurogruppe zu wahren“, Reformen zur Stärkung des Euro weiterzuführen und dafür zu sorgen, dass die Eurozone „als größter Wirtschaftsraum der Welt an Stärke gewinnt“. 19 von 28 EU-Ländern sind im Euro.