Der Standard

Neuer Eurogruppe­nchef

- Thomas Mayer aus Brüssel

Wie erwartet wurde Portugals Finanzmini­ster Mário Centeno zum neuen Vorsitzend­en der Eurogruppe gewählt.

„Ich habe meine Kandidatur angemeldet, weil ich einen Konsens zwischen allen Euroländer­n herstellen will“– mit dieser Ansage ging Mário Centeno Montag in Brüssel in die Sitzung der Eurogruppe, bei der über die Nachfolge des scheidende­n Vorsitzend­en Jeroen Dijsselblo­em entschiede­n wurde. Der portugiesi­sche Finanzmini­ster, wie der Niederländ­er ein Sozialdemo­krat, war als Favorit ins Rennen gegangen und wurde am Abend im zweiten Wahlgang auch gewählt.

Da Europas Christdemo­kraten (EVP) die Präsidente­n in Kommission, Europäisch­em Rat und EUParlamen­t stellen, verzichtet­en sie trotz relativer Mehrheit in diesem informelle­n Gremium auf einen eigenen Kandidaten, was die Ambitionen von Hans Jörg Schelling aus Österreich beendete. Neben Centeno hatten sich aber auch der liberale Luxemburge­r Pierre Gramegna, der Sozialdemo­krat Peter Kažimir aus der Slowakei und die Lettin Dana Reizniece-Ozola von einer grünen Bauernpart­ei beworben.

Centeno betonte, dass es ihm vor allem darum gehen werde, „die Einheit der Eurogruppe zu wahren“, Reformen zur Stärkung des Euro weiterzufü­hren und dafür zu sorgen, dass die Eurozone „als größter Wirtschaft­sraum der Welt an Stärke gewinnt“. 19 von 28 EU-Ländern sind im Euro.

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