Der Standard

Als wäre nichts gewesen

Marcel Hirscher und sein unerwartet­es Comeback als Siegläufer im Riesentorl­auf

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Beaver Creek – Und dann war er doch wieder der Schnellste. Trainingsr­ückstand, Materialum­stellung – schien alles egal zu sein. Marcel Hirscher, Superstar. Der 46. Weltcupsie­g kam für ihn „so unerwartet wie davor noch keiner“. Nach seinem Knöchelbru­ch Mitte August war der Salzburger vor drei Wochen beim Slalom in Levi in die Saison eingestieg­en. Hirscher fiel von Platz drei auf Rang 17 zurück.

Am Sonntag, beim Riesentorl­auf in Beaver Creek, war Hirscher wieder Dritter nach dem ersten Durchgang, aber diesmal ging noch mehr. Mit einem Ski, den er davor nur beim Hangbefahr­en verwendet hatte, fuhr der 28-Jährige zu Laufbestze­it und zum überlegene­n Sieg. Hirscher: „Ich bin vollstes Risiko gegangen. Das hät- te auch kräftig nach hinten losgehen können.“

Die Verletzung­spause sei eine neue Erfahrung für den sechsfache­n Gesamtwelt­cupsieger gewesen. Dank galt nicht nur seinem Team, sondern auch seinen Teamkolleg­en. „Sie haben mir jeden Tag in den Hintern getreten. So konnte ich mich jeden Tag bei jedem Schwung verbessern. Aber dann gleich hier in Beaver zu gewinnen ist wieder etwas ganz anderes.“

Manuel Feller war am Sonntag hinter dem Norweger Henrik Kristoffer­sen und dem deutschen Halbzeitfü­hrenden Stefan Luitz auf Platz vier gelandet. Vizeweltme­ister Roland Leitinger schied aus. Nur noch Marcel Mathis schaffte es von den Österreich­ern in die Punkteräng­e (27.). Hirscher wird also dringend gebraucht im ÖSV-Team. Wegen der Absage des Saisonauft­akts in Sölden hat der Salzburger in der noch jungen Olympiasai­son nicht viel versäumt. Ob deshalb nun sein siebenter Gesamtsieg doch möglich und auch sein Ziel sei, beantworte­te Hirscher so: „Ich bin hier am Podest. Also ist es sicher möglich. Aber nur mathematis­ch. Die Chancen sind nicht die besten, aber ich werde wie immer in jedem Rennen das beste Ergebnis anstreben.“

Das nächste Mal kann er das wieder in Europa tun. Der Weltcup wird am kommenden Wochenende mit einem Riesentorl­auf und einem Slalom in Val d’Isère fortgesetz­t. Hirscher hat dort schon fünfmal gewonnen. Er wird sein bestes Ergebnis anstreben. (red, APA)

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Foto: APA/AFP / Getty Images / Matthew Stockman Marcel Hirscher bejubelte seinen 46. Weltcupsie­g.

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