Front gegen „die da oben“
Man muss kein Raucher sein, um das totale Rauchverbot in der Gastronomie abzulehnen. Man muss nur die Erfahrung gemacht haben, dass sich in den meisten Lokalen die kommunikativeren Menschen eben in den Raucherbereichen aufhalten. Und man kann die Gastronomen verstehen, die die Erfahrung gemacht haben, dass ebenjene kommunikativeren Menschen auch mehr konsumieren als Nichtraucher, die still ein Bier trinken und dann den Heimweg antreten.
Man weiß: Wo die totalen Rauchverbote gelten, sind die Gastroumsätze zurückgegangen. Global gesehen eh nicht viel – aber oft eben um jene paar Prozentpunkte, die darüber entscheiden, ob ein Lokal noch einen bescheidenen Gewinn abwirft oder eben zusperren muss. Klar: Es gibt Betriebe, die längst allen Rauch verbannt haben und damit gut leben. Und es gibt andere, in denen die – zum Teil dorthin abgewanderten – Raucher das Überleben sichern.
Das sind jene Wirte, die sich von ausufernder Bürokratie, von immer strenger werdenden Auflagen und schrumpfenden Erträgen bedroht fühlen. Verständnis finden sie bei ihren Gästen eher als bei den Politikern, die sich der Verbotskultur verschrieben haben. So entsteht eine politisch nicht ungefährliche Front gegen „die da oben“. Es darf keinen wundern, wenn sich die FPÖ dieser Front anschließt. Sie kann sich nicht nur als deren Verteidigerin inszenieren, sondern vor allem als Kämpferin gegen das Wirtesterben.