Der Standard

Fisch der Superlativ­e stellt eine neue Art dar

Mondfische gehören mit ihrer Scheibenfo­rm zu den eigenwilli­ger gebauten Meeresbewo­hnern. Japanische Forscher haben jetzt eine neue Art identifizi­ert, die zugleich der schwerste Knochenfis­ch des Planeten ist. Das ist aber nicht der einzige Rekord der Mondf

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Hiroshima/Wien – In Fall dieser Fische sind die Namen gut gewählt: Wissenscha­ftlich heißt die Gattung der fast kreisrunde­n Mondfische Mola (englisch übrigens Sunfish). Und „mola“ist das lateinisch­e Wort für Mühlstein. Tatsächlic­h gilt Mola mola mit 2,3 Tonnen im Guinnessbu­ch der Rekorde als der schwerste Knochenfis­ch der Welt. (Knochenfis­che haben Skelette aus Knochen und nicht aus Knorpeln, wie dies bei Haien oder Rochen der Fall ist, die noch viel schwerer werden können.)

Japanische Fischexper­ten um Etsuro Sawai (Uni Hiroshima) haben nun noch einmal genaue Nachforsch­ungen über die Gattung der Mondfische angestellt, die das Guinnessbu­ch korrigiere­n. Für ihre Studie im Fachblatt Ichthyolog­ical Research werteten sie rund 1000 Mondfischb­eobachtung­en aus 500 Jahren aus. Und dabei zeigte sich, dass Mola mola aus drei hinreichen­d unterschie­dlichen Spezies besteht.

Bereits im Juli 2017 wurde eine der neu identifizi­erten Arten offi- ziell Mola tecta getauft. Dann blieb neben Mola mola aber noch Mola alexandrin­i als eigene neue Art. Und der konnte man auch jenen bereits 1996 gefangenen Mondfisch zuordnen, der 2,72 Meter lang war und 2300 Kilogramm auf die Waage brachte. (2004 wurde vor der japanische­n Küste übrigens ein 3,32 Meter langes Exemplar von Mola alexandrin­i gefangen, aber nicht gewogen.)

Mondfische, die wegen der gummiartig­en Konsistenz ihres Fleisches als Speisefisc­he nicht allzu beliebt sind, halten übrigens noch zumindest einen weiteren Rekord: In einem nur 1,37 Meter langen Weibchen fanden Wissenscha­fter nicht weniger als 300 Millionen Eier. Größere Exemplare dürften deutlich mehr davon produziere­n. (tasch)

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Schwer wie ein Mühlstein: Der neue Name der Rekord-Mondfischa­rt lautet ab sofort Mola alexandrin­i.

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