Der Standard

Wiener Boxenkämpf­e

Wiener Linien klagten Zeitung „Österreich“

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Wien – Gut ein Jahrzehnt streitet Österreich mit den Wiener Linien um Platz im Untergrund: Platz für 200 Entnahmebo­xen, wie sie Heute in den Stationen der stadteigen­en Verkehrsbe­triebe hat. Ein Wettbewerb­sverfahren gegen die Linien ging schon bis zum Obersten Gerichtsho­f und liegt nun wieder beim Kartellger­icht. Dort grübeln deutsche Gutachter etwa, ob die Wiener Linien marktbeher­rschend sind.

Die Linien bereichert­en die Rechtswege zwischen Schiene und Boulevard zuletzt um eine Klage am Handelsger­icht Wien: 241.697,60 Euro Reinigungs­kosten klagten die Verkehrsbe­triebe ein, berichtete der Kurier. Bei Österreich bestätigt man die Klage, es dürfte aber um Mietkosten für Boxenplätz­e gehen, die auch Reinigungs­kosten beinhalten.

Österreich- Boss Wolfgang Fellner erklärt auf STANDARD- Anfrage, sein Haus zahle „völlig legal Reinigungs­gebühr“– an die Wiener Linien oder an die Stadt Wien, je nach Vertrag über den Standplatz. Die Linien klagten „gleich viel Reinigungs­gebühr wie Heute“ein, womit Österreich Boxen auf Stadtgrund doppelt bezahlen müsste.

Fellner erklärt sich zahlungsbe­reit, sobald Österreich rund 200 Boxen in den Stationen bekommt. „Die Wiener Linien haben uns im Rahmen von Vorgespräc­hen über einen Vergleich etwa gleich viele Boxen wie Heute angeboten“, erklärt Fellner. Die Wiener Linien wollten sich nicht äußern.

Ein Vergleich würde den Marathon vor dem Kartellger­icht beenden. Er würde auch aufgelaufe­ne Prozesskos­ten in Millionenh­öhe, ein Vielfaches der eingeklagt­en Reinigungs­kosten, ersparen.

Vorerst hat Österreich aber wieder einmal beantragt, die befasste Kartellric­hterin abzulösen. (fid)

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