Rechter Kongress: Neuer Veranstaltungsort
Rechtsextreme könnten sich im März im Wasserschloss Aistersheim treffen
Wien – Das Rätsel um den Veranstaltungsort des RechtsaußenKongresses „Verteidiger Europas“ist gelöst: Das Treffen von rechten und rechtsextremen Aktivisten, Publizisten und Politikern wird am 3. März wohl im oberösterreichischen Schloss Aistersheim stattfinden. Recherchen des STANDARD wurden von den Verwaltern des Schlosses weder bestätigt noch dementiert. Heinrich Birnleitner, laut Vereinsregister Obmann der „Arbeitsgemeinschaft der Aussteller und Veranstalter im Schloss Aistersheim“, verwies auf seinen Sohn, der „alle Infos“habe; dieser leitete den STANDARD aber nur an den Veranstalter des Kongresses weiter.
Der Kongress hatte bei seiner Erstauflage 2016 für massive Proteste gesorgt. Unter anderem wurde kritisiert, dass die Veranstaltungen in Räumlichkeiten des Landes Oberösterreich stattfanden. Der Verfassungsschutz prüfte im Vorfeld die Veranstaltung und kam zu dem Ergebnis, dass die „Teilnahme von Personen aus dem rechtsextremen Lager“möglich sei.
Als Aussteller war unter anderem die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“vor Ort. Starredner der Veranstaltung war der damalige FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Der jetzige Innenminister sprach in Linz von „mieselsüchtigen Gestalten“bei SPÖ und Grünen und bezeichnete Journalisten als „Gesinnungsstasi“.
Die Neuauflage des Kongresses war eigentlich für den 30. September 2017 geplant – doch offenbar war eine Thematisierung der Verbindungen zwischen rechtsextremen und freiheitlichen Teilnehmern im Wahlkampf befürchtet worden. Bei der Suche nach einem Veranstaltungsort gab es mehrere Absagen.
Jetzt wurden die Organisatoren rund um die Rechtsaußen-Postille Info-Direkt fündig. Das Schloss liegt etwa zehn Kilometer von Grieskirchen entfernt. Verwalter Birnleitner war österreichischer Botschafter im Irak. Er fiel bereits durch mehrere ausländerfeindliche Beiträge auf. So initiierte er etwa das Volksbegehren „Überleben unseres Österreichs“, das als Ziel hatte, den hiesigen „Bevölkerungsstand mit eigenen Nachkommen auch in Zukunft zu gewährleisten“. In Zusammenhang mit der Ankunft von Flüchtlingen in Europa schrieb er in einem Gastkommentar davon, dass das christliche Gebot „Liebe deinen Nächsten“missverstanden werde.