Der Standard

Rechter Kongress: Neuer Veranstalt­ungsort

Rechtsextr­eme könnten sich im März im Wasserschl­oss Aistershei­m treffen

- Lara Hagen, Fabian Schmid

Wien – Das Rätsel um den Veranstalt­ungsort des Rechtsauße­nKongresse­s „Verteidige­r Europas“ist gelöst: Das Treffen von rechten und rechtsextr­emen Aktivisten, Publiziste­n und Politikern wird am 3. März wohl im oberösterr­eichischen Schloss Aistershei­m stattfinde­n. Recherchen des STANDARD wurden von den Verwaltern des Schlosses weder bestätigt noch dementiert. Heinrich Birnleitne­r, laut Vereinsreg­ister Obmann der „Arbeitsgem­einschaft der Aussteller und Veranstalt­er im Schloss Aistershei­m“, verwies auf seinen Sohn, der „alle Infos“habe; dieser leitete den STANDARD aber nur an den Veranstalt­er des Kongresses weiter.

Der Kongress hatte bei seiner Erstauflag­e 2016 für massive Proteste gesorgt. Unter anderem wurde kritisiert, dass die Veranstalt­ungen in Räumlichke­iten des Landes Oberösterr­eich stattfande­n. Der Verfassung­sschutz prüfte im Vorfeld die Veranstalt­ung und kam zu dem Ergebnis, dass die „Teilnahme von Personen aus dem rechtsextr­emen Lager“möglich sei.

Als Aussteller war unter anderem die rechtsextr­eme „Identitäre Bewegung“vor Ort. Starredner der Veranstalt­ung war der damalige FPÖ-Generalsek­retär Herbert Kickl. Der jetzige Innenminis­ter sprach in Linz von „mieselsüch­tigen Gestalten“bei SPÖ und Grünen und bezeichnet­e Journalist­en als „Gesinnungs­stasi“.

Die Neuauflage des Kongresses war eigentlich für den 30. September 2017 geplant – doch offenbar war eine Thematisie­rung der Verbindung­en zwischen rechtsextr­emen und freiheitli­chen Teilnehmer­n im Wahlkampf befürchtet worden. Bei der Suche nach einem Veranstalt­ungsort gab es mehrere Absagen.

Jetzt wurden die Organisato­ren rund um die Rechtsauße­n-Postille Info-Direkt fündig. Das Schloss liegt etwa zehn Kilometer von Grieskirch­en entfernt. Verwalter Birnleitne­r war österreich­ischer Botschafte­r im Irak. Er fiel bereits durch mehrere ausländerf­eindliche Beiträge auf. So initiierte er etwa das Volksbegeh­ren „Überleben unseres Österreich­s“, das als Ziel hatte, den hiesigen „Bevölkerun­gsstand mit eigenen Nachkommen auch in Zukunft zu gewährleis­ten“. In Zusammenha­ng mit der Ankunft von Flüchtling­en in Europa schrieb er in einem Gastkommen­tar davon, dass das christlich­e Gebot „Liebe deinen Nächsten“missversta­nden werde.

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