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- Stefanie Ruep

Thorsten Sadowsky übernimmt im September die Leitung des Museums der Moderne auf dem Salzburger Mönchsberg.

Das Museum der Moderne thront auf dem Mönchsberg über der Stadt Salzburg. Dessen künftiger Direktor Thorsten Sadowsky will das Museum von einer elitären Position herunterho­len und näher zu den Menschen bringen.

Sadowsky konnte sich unter 42 Bewerbern durchsetze­n und übernimmt im September die Leitung des Museums der Moderne und des Rupertinum­s. Der 56jährige gebürtige Deutsche leitet bis zu seinem Dienstantr­itt noch das Kirchner-Museum in Davos. Vor seiner Tätigkeit in der Schweiz gründete er das Museum „Kunst der Westküste“auf der Nordseeins­el Föhr mit, dem er vier Jahre als Direktor vorstand. Zuvor war er jahrelang in Dänemark beruflich tätig, unter anderem als Direktor der Kunsthalle Aarhus.

Der neue Direktor verfolge einen „skandinavi­schen Führungsst­il“, meint der grüne Kulturland­esrat Heinrich Schellhorn. „Flache Hierarchie­n, aber klare Vorgaben.“Die soziale Kompetenz war eines der entscheide­nden Auswahlkri­terien. Bei der bisherigen Leiterin des Museums am Mönchsberg, Sabine Breitwiese­r, führte der Führungsst­il zu Querelen mit dem Landesrat, ihr Vertrag wurde nicht verlängert. Sadowsky versteht sich in hohem Maße als Teamspiele­r. „Ein Museum ist eine Mannschaft­sleistung“, sagt der künftige Leiter. Gemeinsam mit den Mitarbeite­rn wolle er auch ein Museumslei­tbild entwickeln. Die Aufgabe eines guten Museumsdir­ektors sieht er darin, für gute Atmosphäre zu sorgen. „Das klingt sehr einfach, ist aber sehr komplex.“

Er strebe keine Popularisi­erung des Hauses an, hat aber einen breiten Publikumsb­egriff. „Die Kunstwelt ist eine elitäre Welt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Zugänge demokratis­ch sind.“Denn das Museum am Mönchsberg müsse von der Bevölkerun­g mitgetrage­n werden. Die Kunstvermi­ttlung ist ein Steckenpfe­rd des Kurators, der nach einem Studium der Geschichte, Ethnologie und Philosophi­e mit einer Dissertati­on über Reiseliter­atur für Wien und Berlin promoviert­e. Er sieht Salzburg als Bühne und möchte Synergien mit anderen Institutio­nen und der darstellen­den Kunst nutzen. Persönlich ist Sadowsky an künstleris­chen Positionen interessie­rt, die einen Dialog mit dem Fremden pflegen.

Sadowsky wird mit seiner Frau, der Dänin Inge Krichau Sadowsky, nach Salzburg ziehen. Die zwei gemeinsame­n Kinder machen derzeit in Dänemark ihre Ausbildung.

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Foto: APA/LMZ Thorsten Sadowsky wird Museumsdir­ektor auf dem Mönchsberg.

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