Der Standard

Wie gegen Thiem bewiesen: Der Djoker ist zurück

Dominic Thiem leistete seinen Beitrag zur Genesung von Novak Djokovic, unterlag dem Serben bei dessen Comeback mit 1:6 und 4:6. „Ich fühle mich großartig“, sagte der Djoker nach seinem imponieren­den Auftritt beim Einladungs­turnier Kooyong Classic in Melbo

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Melbourne – Die Hälfte seiner bisher zwölf Titel bei Grand-SlamTurnie­ren feierte Novak Djokovic bei den Australian Open. Und es sieht ganz danach aus, als ob sich die Konkurrenz bei der am Montag anhebenden 107. Auflage in Melbourne wieder auf einiges gefasst machen könnte.

Denn auch wenn Dominic Thiem nach einer fiebrigen Erkältung, die ihn zur Aufgabe in Doha zwang, noch nicht zur Gänze wiederherg­estellt ist, war die Leistung der ehemaligen Nummer eins der Weltrangli­ste gegen die aktuelle Nummer fünf aus Österreich ein Fingerzeig. „Ich fühle mich großartig“, sagte Djokovic nach seinem ersten Match nach fast sechsmonat­iger Pause, die ihn auf Position zwölf zurückgewo­rfen hatte. Beinahe nur die Bandage am rechten Ellbogen erinnerte an seine lange Leidenszei­t.

„Ich hoffe, dass in den nächsten vier, fünf Tagen alles gut läuft und ich bereit für die Australian Open bin“, sagte der 30-Jährige. „Ich möchte nicht zu zuversicht­lich sein, aber ich bin sehr glücklich damit, wie es heute gelaufen ist. Das ist alles, was ich sagen kann. Stand jetzt bin ich dabei.“

Auf der Kippe

Djokovic war deutlich anzumerken, wie sehr er die Rückkehr genoss. Lachend gab er Interviews und erfüllte Autogrammw­ünsche. Dabei hatte es noch vor wenigen Tagen so ausgesehen, als wäre der Verzicht auf die Australian Open nur eine Frage der Zeit. Der Ellbogen schien nicht mitzumache­n. Den Start beim Einladungs­turnier in Abu Dhabi Anfang des Jahres hatte er kurzfristi­g absagen müssen. Das Antreten beim Kooyong Classic stand auf der Kippe.

Seit seiner Viertelfin­alniederla­ge am 12. Juli 2017 in Wimbledon hatte er kein Turnier bestritten. Djokovic hat seither einiges umgestellt, um wieder an seine Glanzzeit anzuknüpfe­n. Er verpflicht­ete den Ex-Profi Radek Stepanek als Ergänzung zu seinem Trainertea­m um Andre Agassi. Zusätzlich kümmern sich ein neuer Physiother­apeut und ein neuer Fitnesstra­iner um den Belgrader. Er habe sich erstmals „mental, physisch und emotional“entspannen können. Offenbar mit Erfolg und gerade noch rechtzeiti­g.

Letzte Zweifel

„Es gab Zweifel. Speziell, als ich in der ersten Woche des Jahres nicht spielen konnte. Ich persönlich wusste nicht, was passieren würde“, sagte Djokovic offen. „Wir haben es weiter behandelt und uns natürlich auch eine Menge Gedanken gemacht. Der Ellbogen hat mehr Zeit zur Erholung gebraucht.“

Ebenfalls in Kooyong zeigte sich auch sein Dauerrival­e Rafael Nadal wieder in Form. Auch der Spanier hatte das Showturnie­r in Abu Dhabi wegen einer Verletzung abgesagt. Beim Weltrangli­stenersten zwickt das Knie – wieder einmal. Doch auch Nadal scheint fit für Melbourne. Zwar verlor er sein erstes Match des Jahres 4:6, 5:7 gegen den Franzosen Richard Gasquet, viel wichtiger aber: „Das Knie ist in Ordnung.“

Von den „Big Four“– der Schweizer Roger Federer läuft und läuft und läuft ohnehin – wird nach derzeitige­m Stand nur Andy Murray fehlen. Die Hüftverlet­zung des Schotten hatte sich nicht gebessert, er musste sich einer Operation unterziehe­n und fällt bis Mitte des Jahres aus. (sid, lü)

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Der Serbe Novak Djokovic ist nach langer Verletzung­spause bereit für die Australian Open, die er bereits sechsmal gewonnen hat.

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