LESERSTIMMEN
Starker Start
Betrifft: Spannung trotz Flaute
der Standard, 3. 1. 2018 Nach meinem Urlaub durfte ich (als Abonnent) gestern die Ausgaben des Standard der letzten Woche nachlesen.
Ich darf euch deswegen ein großes Kompliment aussprechen. Speziell die Ausgabe vom 3. Jänner ist äußerst gelungen.
Sehr interessante Artikelauswahl, gute Hintergrundrecherchen (Internationales, Thema, Forschung etc.), und dies, obwohl bekanntermaßen wenig Tagesaktuelles in der ersten Jännerwoche passiert. Danke dafür! Stephan Grundei
per Mail
Politisches Kleinholz
Betrifft: Streit um Arbeitslosenbezüge Als es galt, die Befürchtungen von Guy Verhofstadt über ein Abdriften Österreichs in Richtung eines illiberalen Regimes zu zerstreuen, hat ein zur Verteidigung ausgerückter ÖVP-Politiker die bemerkenswerte Aussage getroffen, dies könne gar nicht der Fall sein, weil die österreichische Bundesregierung konsequent gegen Bevormundung und für den Schutz privaten Eigentums als Ausdruck persönlicher Freiheit eintrete.
Abgesehen davon, dass Schutz von Privateigentum und Demokratie nicht unbedingt zusammenfallen müssen (siehe etwa Chile unter Pinochet), liefert die Diskussion über die Neuregelung der Notstandshilfen und der dabei angedachte Zugriff auf das Vermögen von Langzeitarbeitslosen ein schönes Beispiel dafür, dass die ÖVP selbst den Schutz des Eigentums nicht so konsequent durchzieht, wie sie dies vorgibt.
Ideologischer Eklektizismus ist das Holz, aus welchem man die Populisten schnitzt. Philipp Klausberger
1010 Wien
Robin Hood, aber umgekehrt
Mag mal wer die ÖVP fragen, wieso sie gegen die Vermögenssteuer bei Reichen ist und war, hingegen das angesparte Hab und Gut von in Krisen geratenen bzw. arbeitsuchenden Menschen schamlos einfordert? Christa Baumgartner
per Mail
Nickerchen im Parlament
Betrifft: Parlamentarische Demokratie Ich zitiere aus der Homepage des österreichischen Parlaments: „Österreich ist eine parlamentarische Demokratie. Das heißt, alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, (...) ihre Anliegen zu vertreten. Würde nur die Mehrheit entscheiden, bestünde die Gefahr, dass Demokratie auf Abstimmungen reduziert wird.“
Wenn ich diese Grundsätze auf die gegenwärtigen Vorhaben der Bundesregierung umlegen will, finde ich sie keineswegs erfüllt.
Die Koalition (Exekutive) gibt Reformen und Gesetzesvorhaben vor, dem Parlament (Legislative) bleibt nur die Rolle des Abnickens.
Wo bleibt da noch die Funktion von Parlamentsausschüssen, von Plenardebatten, von Entscheidungsfindung durch die gewählten Abgeordneten?
Da kann man ja auf das Parlament gleich verzichten! Friedl Melichar
8045 Graz
Zuckerwasserwahnsinn
Betrifft: „Gefallen für Red Bull“von Sigi Lützow und Martin Schauhuber der Standard, 5. 1. 2018 Lieber Herr Lützow, erfreulicher Herr Schauhuber, mein Herz bekam Flügel! Endlich lese ich, was ich seit Jahren in Diskussionen werfe, ohne je eine zustimmende Antwort zu bekommen.
Weder mein Argument, dass hier für das Todesrisiko bezahlt wird und wir damit nicht besser dastehen als die jubelnden/primitiven Massen bei Gladiatorenkämpfen vor 2000 Jahren, wobei ich ja nicht alleine die Massen, sondern vor allem die Veranstalter in der Pflicht sehe, noch, dass dieses Werbekonzept eine unsägliche Aufforderung für junge Testosteronopfer ist, es den bezahlten „Helden“nachzumachen, hat bisher jemanden zum Nachdenken veranlasst. „Sie müssen es ja nicht tun.“Nein, müssen sie nicht. Elisabeth Hewson
1130 Wien
Schwache Kälber
Betrifft: „Restnestwärme“von Julia Rabinowich der Standard, 8. 1. 2018 Fein geschrieben, Frau Rabinowich! Bin ganz bei Ihnen. Wenn es da nicht die verflixte politische Konstante gäbe: „Die schwächsten Kälber wählen sich ihre Schlächter selber“. Erwin Trausner 4780 Schärding