Der Standard

Alle gegen eine in erster blau-gelber Elefantenr­unde

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Zumindest optisch stach Johanna Mikl-Leitner hervor. In der ersten Diskussion der Spitzenkan­didaten für die niederöste­rreichisch­e Landtagswa­hl saß die Landeshaup­tfrau (ÖVP) neben den anderen, allesamt dunkel gekleidete­n Spitzenkan­didaten im hellbeigen Kostüm. Doch, bemerkte Indra Collini von den Neos, die ÖVP habe zwar – wie Mikl-Leitner – „neue Kleider, aber das System ist das gleiche“.

In der Diskussion der Privatsend­er Puls 4 und Schau TV am Sonntagabe­nd bemühten sich alle anderen Kandidaten um Angriffigk­eit gegenüber der Landeshaup­tfrau – die aber jede Kritik an sich abperlen ließ. Entweder mit dem Hinweis, dass man ohnehin die gleichen Ziele verfolgt und sich des Problems gemeinsam annehmen soll – oder dass Bürger sich persönlich bei ihr melden sollen, wenn es in ihrem Ort etwa nicht ausreichen­d Kinderbetr­euungsplät­ze gibt.

SPÖ-Landesrat und -Spitzenkan­didat Franz Schnabl kämpfte mit wiederholt­em Unterbrech­en und Zahlenkenn­tnis um Aufmerksam­keit. Arbeitslos­enzahlen und Bedarfszuw­eisungen betete Schnabl herunter – und kritisiert­e die türkis-blaue Bundesregi­erung scharf für das Ende der Aktion 20.000.

Kriminalit­ät und Klimakrise

Udo Landbauer, Spitzenkan­didat der FPÖ, echauffier­te sich darüber, dass sich die ÖVP für die gesunkene Kriminalit­ätsrate auf die Schultern klopfe, denn sie habe „von einem Rekordnive­au abgenommen“. Mikl-Leitner sei für die Kriminalit­ät aus ihrer Zeit als Innenminis­terin verantwort­lich.

Die grüne Spitzenkan­didatin Helga Krismer versuchte die Debatte auf ihre Kernthemen zu drehen und verwies in der Sicherheit­sfrage auf „das größte Risiko, mit dem wir zu tun haben“, nämlich „die Klimakrise“. Außerdem gehe Sicherheit „auch durch den Magen“– weshalb sie sich für Lebensmitt­elsicherhe­it und ein Glyphosatv­erbot einsetze.

Collini bereitet vor allem „der größte Berg in Niederöste­rreich“, der Schuldenbe­rg, Sorge. Dass Mikl-Leitner bei allen Problemen dazu aufrufe, sich an sie persönlich zu wenden, sei „das beste Bild für das System Niederöste­rreich“, das es aufzubrech­en gelte. (sefe)

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