Der Standard

PRESSESTIM­MEN

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Aus Kommentare­n internatio­naler Tageszeitu­ngen zur Causa Landbauer: Tatsache ist, dass im Zusammenha­ng mit deutschtüm­elnden Burschensc­haften immer wieder rassistisc­he, antisemiti­sche und das NS-Regime verherrlic­hende Anspielung­en publik werden. (...) An rassistisc­he Fehltritte von FPÖ-Vertretern hat man sich leider gewöhnt. (...) In der Verantwort­ung steht aber auch Bundeskanz­ler Sebastian Kurz. Entgegen der allgemeine­n Wahrnehmun­g hat er weit strammere Ideologen in die Regierung geholt als Wolfgang Schüssel im Jahr 2000 mit Jörg Haiders telegenen Quereinste­igern. (...) Im deutschen Fernsehen nannte Kurz vor einer Woche auf die Frage nach seiner „roten Linie“bei freiheitli­chen Skandalen das Strafrecht. Das ist eine Selbstvers­tändlichke­it. Doch das geht nicht weit genug für den Regierungs­chef eines Landes mit problemati­scher Vergangenh­eit, in dem der Antifaschi­smus ein identitäts­stiftendes Merkmal ist und im Verfassung­srang steht. Was hinnehmbar ist, muss politisch beurteilt werden. Man habe „in der FPÖ eine Entwicklun­g hingelegt“, sagte Strache der Süddeutsch­en Zei

tung im September 2017: „Wir trennen uns konsequent von Leuten, die rote Linien überschrei­ten, etwa wie beim Antisemiti­smus.“Die Partei, deren erste beide Vorsitzend­e SSVeterane­n waren, wurde auf Regierungs­fähigkeit getrimmt, als Feindbilde­r wurden Flüchtling­e, „Linke“und vor allem der Islam benannt. (...) Auch für Strache selbst ist die Sache brisant: Der Zahntechni­ker ist ebenfalls Mitglied in einer pennalen Mittelschu­lverbindun­g, der Vandalia aus Wien. Strache kam über seine Burschensc­haft in die Neonazi-Szene, deren fester Bestandtei­l er über Jahre war. Dass Strache auch Landbauers Germania kennt, ist wahrschein­lich.

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