Der Standard

SPÖ-Justizspre­cher bittet Angela Merkel um Einsatz für Kurden

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Wien – Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat Post von SPÖ-Justizspre­cher Hannes Jarolim erhalten. Er bittet sie, prüfen zu lassen, ob man die kurdische PKK bzw. die Kurdenmili­z YPG nicht von der EU-Terrorlist­e nehmen könnte.

Anlass für seinen Brief vom 23. Jänner ist ihm der türkische Vorstoß in die nordsyrisc­he Provinz Afrin, durch die in mehrheitli­ch von Kurden bewohnten Gebieten „ganze Dörfer und darin lebende Menschen (...) zu Tode gebracht werden“. Dass dabei deutsches Kriegsgerä­t zum Einsatz komme, sei „besonders tragisch“, habe Deutschlan­d doch zuletzt „dankenswer­terweise“kurdischen Einheiten im Kampf gegen den IS dringend notwendige Waffenlief­erungen zukommen lassen.

Es sei unerträgli­ch, dass nun gerade die, „die wohl für uns alle einen Großteil der Auseinande­rsetzungen gegen (...) den IS übernommen haben, (...) durch das türkische Regime in Bedrängnis gebracht werden“. Es sei hoch an der Zeit, zu prüfen, „ob (...) ein Verbleiben der türkischen Kurdenmili­z PKK bzw. YPG auf der ,Terrorlist­e‘ der EU sachlich geboten oder als wesentlich­er Trigger der türkischen Gewaltakti­onen beseitigt werden sollte“. Merkel (CDU) und nicht seine Gesinnungs­genossen bitte er, sein Anliegen zu prüfen, u. a., „weil Sie wegen Ihres persönlich­en Lebenslauf­s umfassende­s Verständni­s dafür haben, wie sehr auf Freiheit hoffenden Völkern geholfen werden soll“. (gra)

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