Der Standard

Noch immer gibt es zu wenige „Cyber-Cops“

Rechnungsh­of kritisiert Bundeskrim­inalamt

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Wien – Seit dem Jahr 2012 verweisen die jeweiligen Ressortver­antwortlic­hen im Innenminis­terium voller Stolz auf das Cyber-Crime-Competence-Center, abgekürzt C4, im Bundeskrim­inalamt, wenn es um die Bekämpfung der stetig wachsenden Internetkr­iminalität geht. Wie der Rechnungsh­of in einem am Freitag veröffentl­ichten Bericht feststellt, krankt das hehre Ziel an einem Problem: Es fehlt an Personal.

Im September 2014 waren nur 45 Prozent der damals vorgesehen­en Planstelle­n besetzt, 32 Menschen arbeiteten damals dort. Mittlerwei­le sind es zwar fünf mehr geworden, das bedeutet aber dennoch einen Personalma­ngel von 25 Prozent. Der Grund, den das Bundeskrim­inalamt den Prüfern nannte: Es „bestand weiterhin das Problem, geeignetes Personal im Rahmen des Gehaltsche­mas des öffentlich­en Dienstes zu rekrutiere­n“.

Im Innenminis­terium präzisiert man auf StandardNa­chfrage: Es handle sich um hochspezia­lisierte Bereiche, für die es nur einen kleinen Markt gebe. Und der Staat könne zwar eine sichere Beamtenlau­fbahn bieten, das Einkommen sei bei privaten Unternehme­n aber höher. Abhilfe erhofft man sich von der Kooperatio­n mit dem Finanzmini­sterium und der Fachhochsc­hule Wiener Neustadt, wo gemeinsam der berufsbegl­eitende Lehrgang „Wirtschaft­skriminali­tät und Cybercrime“angeboten wird.

Noch schlimmer ist die Personalsi­tuation laut Rechnungsh­of in der Abteilung für Wirtschaft­skriminali­tät: Die Zahl der unbesetzte­n Planstelle­n stieg von fünf auf 16. (moe)

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Das Cyber-Crime-Competence-Center gibt es seit 2012 – das Personal fehlt.

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