Laufkäferarmee im Einsatz gegen Schädlinge
Forscher bringen tausende Laufkäfer dazu, sich zu übergeben – um ihren Mageninhalt und damit ihre Tauglichkeit als Unkrautvertilger zu analysieren. Die Tiere könnten Glyphosat und Co überflüssig machen.
Innsbruck – Mit mehr als 350.000 beschriebenen Arten sind Käfer die mit Abstand größte Ordnung der Insekten. Darunter finden sich gefürchtete Agrarschädlinge wie der Kartoffelkäfer oder der Maiswurzelbohrer, aber auch so beliebte Tiere wie der Marienkäfer, der neben seinem netten Aussehen auch noch mit der Vertilgung von Blattläusen punktet. Weniger bekannt, aber nicht minder nützlich ist die Gruppe der Laufkäfer. In Innsbruck wird derzeit untersucht, inwieweit sie sich als biologische Alternative zu Pestiziden eignen.
Laufkäfer sind eine Käferfamilie, die in Österreich mit mehr als 600 Arten vertreten ist. Wie ihr Name nahelegt, sind sie gewöhnlich gut zu Fuß: Sie können Laufgeschwindigkeiten von 0,16 Metern pro Sekunde erreichen – das entspricht mehr als einem halben Kilometer pro Stunde. Was ihre Lebensweise betrifft, sind sie sehr effiziente Räuber, die alle möglichen Insekten, Spinnen, Schnecken und mitunter sogar Mäusebabys erbeuten. Von manchen Vertretern der Familie weiß man, dass sie mitunter auch gerne Pflanzensamen fressen.
Konkrete Daten zu dieser Ernährungsweise fehlen bislang jedoch weitgehend. Das Wissen da- rüber, welche Käferarten welche und wie viele Unkrautsamen fressen, ist jedoch essenziell, um das Potenzial von Laufkäfern zur natürlichen Regulation von Unkraut auf landwirtschaftlichen Flächen beurteilen bzw. vorhersagen zu können.
In einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt arbeitet Corinna Wallinger vom Institut für Interdisziplinäre Ge- birgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zusammen mit Michael Traugott und Kollegen und Kolleginnen der Universität Innsbruck seit 2016 an dieser Fragestellung.
Hitzestress
Ein großes Problem bestand darin, herauszufinden, was die Käfer im Feld tatsächlich fressen. Für Beobachtungen sind sie nämlich