Der Standard

Ermittlung­en gegen neonazisti­sche „Europäisch­e Aktion“

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Wien – Bei der Staatsanwa­ltschaft Wien ist, wie am Donnerstag bekannt wurde, seit längerem ein Ermittlung­sverfahren gegen den heimischen Ableger der neonazisti­schen „Europäisch­en Aktion“(EA) anhängig. Behördensp­recherin Nina Bussek bestätigte, dass sich mit Hans B., dem „Landesleit­er für Österreich“, der mutmaßlich­e Kopf der rechtsextr­emen Gruppierun­g seit über 13 Monaten in U-Haft befinde.

B. soll gemeinsam mit mehreren Mitstreite­rn die Beseitigun­g der Bundesregi­erung, das Installier­en einer neuen „Reichsregi­erung“und in weiterer Folge den Anschluss an ein Großdeutsc­hes Reich angestrebt haben. Die Ermittlung­en laufen in Richtung nationalso­zialistisc­he Wiederbetä­tigung, u. a. im Sinne des Paragrafen 3a Verbotsges­etz – dafür sieht das Gesetz Freiheitss­trafen zwischen zehn und 20 Jahren, bei besonderer Gefährlich­keit lebenslang­e Haft vor.

Insgesamt richten sich die Ermittlung­en gegen acht Beschuldig­te. Die ursprüngli­ch vom Schweizer Holocaustl­eugner Bernhard Schaub gegründete „Europäisch­e Aktion“war in mehreren europäisch­en Ländern, vor allem aber im deutschspr­achigen Raum aktiv. Die Anklagebeh­örde geht beruhend auf Erkenntnis­sen des Verfassung­sschutzes davon aus, dass es den Verdächtig­en darauf an kam, die Selbststän­digkeit und Unabhängig­keit der Republik Österreich zu untergrabe­n. (APA)

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