Unicredit wieder in Gewinnzone
Die Bank-Austria-Mutter Unicredit hat im Schlussquartal 2017 mit einem Gewinn von 801 Millionen Euro das beste Quartalsergebnis seit zehn Jahren erzielt. Ausschlaggebend für das Ergebnis war der weitere Kostenabbau.
Der Kostenabbau mit dem Abgang von 2113 Beschäftigten und der Stilllegung von 111 Filialen im Schlussquartal hat Unicredit das beste Quartalsergebnis seit zehn Jahren eingebracht. Zuwächse bei den Nettozins- und den Provisionserträgen ließen die Gesamteinnahmen im letzten Quartal 2017 um fast zehn Prozent auf 4,84 Mrd. Euro klettern. Sämtliche im Drei-Jahres-Sanierungsplan vorgesehenen Ziele seien 2017 erreicht und zum Teil übertroffen worden, bestätigte Bankchef Pierre Mustier in Mailand.
Im Vorjahr kletterte der Nettogewinn dank Sondererträgen, wie etwa des Verkaufs der Fondsgesellschaft Pioneer an Amundi und des Verkaufs der polnischen Bank Pekao, auf 5,59 Mrd. Euro. Vergangenes Jahr wurde ein Verlust von 11,6 Mrd. geschrieben. Der bereinigte Gewinn (ohne Sondereffekte) belief sich auf 3,7 Mrd. Euro. Weniger Risikovorsorge für notleidende Kredite sowie ein Kostenabbau führten zum Gewinnsprung. Unicredit hat sich 2017 gesundgeschrumpft, nachdem das Kosten-Aufwand-Verhältnis von 61,3 Prozent im Jahr 2016 auf 57,9 Prozent im Vorjahr sank. Für 2018 prognostiziert Mustier einen Nettogewinn von 3,7 bis 4,7 Mrd. Euro.
Die für 2018 vorgesehene Dividende von 32 Cent pro Aktie fällt höher aus als erwartet. Beim derzeitigen Aktienkurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,8 Prozent. Insgesamt sollen 700 Mio. Euro oder 20 Prozent des Gewinns an die Aktionäre gehen. Es handelt sich um die ersten CashDividenden nach vier Jahren. Für 2019 ist eine Aufstockung der Ausschüttung auf 30, in den folgenden Jahren auf 50 Prozent des Gewinnes vorgesehen.
Sämtliche Unicredit-Töchter im Ausland konnten mit Gewinnen abschließen. Vor allem das Geschäft in Osteuropa, das Investmentbanking und das Privat- und Firmenkundengeschäft in Italien und auch Bank Austria hätten den Nettogewinn getragen.