Griechenland wagt sich an Kapitalmarkt
Trotz der weltweiten Börsenturbulenzen hat Griechenland die Rückkehr an den Kapitalmarkt gewagt. Das schuldengeplagte Land brachte am Donnerstag – wegen der Börsenturbulenzen um einen Tag verspätet – eine drei Milliarden Euro schwere Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einer Rendite von 3,5 Prozent an den Markt. „Wir haben heute gezeigt, dass wir nicht nur wieder Geld am Kapitalmarkt aufnehmen können, sondern dass wir es auch unter Bedingungen können, die nicht ideal sind“, sagte Finanzminister Euclid Tsakalotos. Laut einem Regierungsvertreter hatte Griechenland von Investoren mehr als doppelt so viel angeboten bekommen. Griechische Anleihen werden von den großen Ratingagenturen mit der Note „B“oder schlechter bewertet, haben also Ramsch-Status. „Griechen- land hat zwar Fortschritte gemacht, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand nun investiert im Glauben, dass die Probleme langfristig gelöst sind“, zitierte Reuters einen Hedgefonds-Manager, der nicht genannt werden wollte. Anleger seien in dem niedrigen Zinsumfeld einfach nur auf der Suche nach höheren Renditen und schnellen Gewinnen.
Europas Börsen tendierten im Nachmittagshandel im Minus. In Wien wurden Voestalpine abgestraft. Der Stahlerzeuger und Verarbeiter führte die Verliererliste im Leitindex ATX an, gefolgt von Raiffeisen, Zumtobel und Telekom Austria. Im „Korrekturmodus“befanden sich die Ölpreise. Der USÖlpreis hat schwächer tendiert. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 65,20 Dollar gehandelt, er lag 0,47 Prozent im Minus. (red)