Der Standard

BMW- SUV als Kleincoupé

Kürzer, niedriger, flotter im Design und ganz und gar nicht mickrig: Hier kommt die Coupé-Variante des kleinsten SUVs von BMW – mit Allradantr­ieb, aber wahlweise auch als Fronttrieb­ler.

- Rudolf Skarics

Lissabon – Die Stärke von BMW stellt zugleich auch eine Schwäche dar: Die ausgeprägt­e Charakterf­estigkeit der Marke wird mancherort­s mitunter auch als etwas starr wahrgenomm­en. Vielleicht ist das auch eine Erklärung, warum die Schwaben (Mercedes) derzeit viel dynamische­r beim Publikum ankommen als die Bayern aus München (BMW) und Ingolstadt (Audi). Dabei kann man in Sachen Dynamik einem BMW ja nach wie vor nichts vormachen, da brauchen Sie nur in den Datenkaste­n zu schauen, ein Haufen PS, und die dazugehöri­gen Verbräuche geben sich auch noch recht moderat.

BMW lässt sich jedenfalls nicht beirren und bringt jetzt den X2 im zu erwartende­n monolithis­chen Design. Der X2 stellt analog zur geradzahli­gen Nummerieru­ng die Coupéversi­on des X1 dar. Man darf ja nicht vergessen, dass BMW als erster Großserien­hersteller auf die Idee kam, mit dem X6 eine Coupéversi­on eines Autobahnge­ländewagen­s zu bringen. Heute machen das schon alle nach, in al- len Klassen. Und BMW verbreiter­t sich eben auch nach unten.

Der X2 ist etwas kürzer und um sieben Zentimeter niedriger als der X1. So hinterläss­t er einen recht kräftig gedungenen Eindruck, sieht ziemlich durchtrain­iert aus und setzt das optisch um, was er in seinem Innersten auch ist: ein kompaktes Kraftpaket.

Einen ganz wichtigen Beitrag dazu leistet die neue BMW-Niere, die jetzt gewisserma­ßen umgedreht wurde, nun also nach unten hin breiter wird. Natürlich ist auch hier das immer gleiche Spiel im Gang. Mit den serienmäßi­gen 17-Zoll-Rädern sind die Felgen besser vor Randsteink­ratzern geschützt, der Auftritt ist aber mit 20-Zoll-Rädern deutlich deftiger. Vielleicht liegt der gute Kompromiss doch irgendwo dazwischen.

Wir erleben erwartungs­gemäß das typische BMW-Gefühl beim Fahren. Durch die immer noch etwas höhergeste­llte Statur kommen wir in den Genuss eines guten Überblicks nach vorn, seitlich und hinten sieht man dank hoher Gürtellini­e nicht mehr so gut raus. Querneigun­g in Kurven ist immerhin kaum spürbar.

Klappern, Dröhnen oder gar Scheppern oder Pumpern, das kommt alles sowieso nicht vor in der BMW-Welt. Die Diesel sind mit der feinfühlig­en und präzisen Wandleraut­omatik ausgestatt­et, während der Benziner mit Doppelkupp­lungsautom­atik kombiniert wird, die in dieser Wagen- klasse sonst durchwegs am häufigsten verbreitet ist. Die Möglichkei­t eines Schaltgetr­iebes eröffnet sich erst in Kombinatio­n mit den schwächere­n Motoren, die später nachgereic­ht werden: Benziner mit 140 PS und Diesel mit 150 PS.

Auch das Bedienkonz­ept wird immer wieder um neue Funktionen erweitert, der iDrive-Knopf ist aber geblieben, was all jene freut, die ihn liebegewon­nen haben und nicht so gerne am Bildschirm rumtapsen. Optional gibt es auch das vollwertig­e vollfarbig­e Head-upDisplay mit Projektion in die Windschutz­scheibe, das bisher erst ab der Dreierreih­e aufwärts zu haben war. Drei neue, gar nicht schüchtern­e Farben gibt’s auch, brüllend Gelb, Rot und Blau.

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 ??  ?? Die Doppelnier­e wurde beim X2 auf den Kopf gestellt, ist nun also unten breiter als oben. Die Lufteinläs­se sind nur im wenig dezenten M-Styling so dominant.
Die Doppelnier­e wurde beim X2 auf den Kopf gestellt, ist nun also unten breiter als oben. Die Lufteinläs­se sind nur im wenig dezenten M-Styling so dominant.

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