Aufseher warnen vor Digitalgeld
Europas Finanz- und Bankenaufseher haben unisono vor Investments in Digitalwährungen gewarnt. Sie sehen das Risiko eines Totalverlusts. In Thailand wird der Umgang mit Bitcoin & Co künftig massiv erschwert.
Wien / St. Paul / Bangkok – Digitalwährungen sind spekulativ und mit Vorsicht zu genießen. Auf europäischer Ebene haben die Bankenaufsicht EBA, die Finanzmarktaufsicht ESMA sowie die Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht EIOPA gemeinsam vor Cyberdevisen wie Bitcoin und Co gewarnt, wie die Österreichs Finanzmarktaufsicht FMA bekanntgab. Das Risiko beim Kauf von Digitalwährungen sei hoch.
„Virtuelle Währungen wie der Bitcoin unterliegen extremen Preisschwankungen und zeigen klare Anzeichen von Blasenbildungen“, schrieben die Aufseher. Zudem könnten Plattformen, über die Kryptowährungen gehandelt werden, nicht garantieren, dass Verbraucher bei Bedarf ihr digitales Geld zeitgerecht kaufen oder verkaufen können.
„Verbraucher, die ihr Geld in virtuelle Währungen investieren möchten, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie ihr ganzes investiertes Geld verlieren können“, mahnten die FMA-Vorstände Klaus Kumpfmüller und Helmut Ettl. „Wir können nur vor einem Investment warnen.“
In den vergangenen Wochen haben Digitalwährungen bereits einiges an Glanz eingebüßt. Bitcoin hat seit dem Rekordhoch von Ende 2017 mehr als die Hälfte einge- büßt und notierte bei rund 8500 Dollar am Montagnachmittag. Insgesamt stellen die mehr als 1500 Kryptowährungen einen Gesamtwert von 420 Milliarden Dollar dar, ein gutes Drittel davon entfällt auf Bitcoin. Zu Jahresbeginn war die Marktkapitalisierung aller Digitalwährungen noch über 700 Milliarden gelegen.
Unterdessen geht Thailand schärfer gegen Digitalwährungen vor. Künftig ist es Banken und sonstigen Finanzinstitutionen untersagt, Geschäfte mit Bitcoin und Co zu machen. Den Banken soll es zudem verboten sein, Digitalwährungen in herkömmliche Landeswährungen zu tauschen oder Handelsplattformen anzubieten. Darüber hinaus dürfen keine Kreditkarten mehr für den Kauf von Digitalwährungen verwendet werden oder Kunden beim Kauf von und Handel mit Digitaldevisen beraten werden. (APA, dpa, red)