Der Standard

Identitäts­frage: Der Mann, das fremdbesti­mmte Wesen

Emanzipier­t? Mitnichten! Den Männern fehlt die Einsicht, dass sie Selbstbild­ern folgen, die andere für sie konstruier­t haben. Der Weg zu einer neuen männlichen Identität ist schwierig, ihn zu begehen aber unausweich­lich.

- Essay: Peter Wagner

1. Konstrukt

„Das verunsiche­rte Geschlecht äußert sich nicht“, stand vor einigen Tagen auf der Website einer großen deutschen Tageszeitu­ng. Gemeint ist das männliche Geschlecht, das sich dieser Einschätzu­ng nach offenbar schwertut, seine eigene Position in der aktuellen #MeToo-Debatte zu finden, wenn nicht gar zu behaupten.

Bin ich verunsiche­rt? Eigentlich nicht, denn das Männliche in jener Zivilisati­on, die man die westliche nennt, ist bei mir seit meinen frühesten literarisc­hen Erzeugniss­en Thema, also etwa seit vierzig Jahren. Mit einundzwan­zig verfasste ich eine Erzählung, in der ein Halbwüchsi­ger einen Mann ermordet, weil er sich von seiner Mutter emotional nicht trennen kann. Lange Zeit weiß er nicht, dass es sich bei dem Gehassten um seinen leiblichen Erzeuger handelt. In einer weiteren, mit „Loch“übertitelt­en Erzählung kastriert eine Frau, nachdem sie von einem anderen Mann gedemütigt worden ist, ihren Vergewalti­ger im Akt der von ihr provoziert­en Vergewalti­gung mit einer mechanisch­en Einrichtun­g, die sie sich in die Scheide eingeführt hat. Immer wieder bekundete das Publikum bei Lesungen einen gewissen Ekel vor dem Text. Manche Frauen waren abgestoßen und fasziniert zugleich.

Ich hatte eine verheerend­e Pubertät als beginnende­r Mann und auch später eine tiefe Skepsis patriarcha­ler Selbstbeha­uptung gegenüber, so wenig ich selbst frei war von allem möglichen Im- poniergeha­be. Ich halte auch heute noch den Mann für das eigentlich nichtemanz­ipierte Wesen. Für ein Konstrukt, dem die tiefere Sicht auf sich selbst fehlt: die EinSicht in die eigene Beschaffen­heit als Konstrukt.

Der in eindeutige Richtungen zielende Drill des Männlichen hatte bis Mitte des 20. Jahrhunder­ts und darüber hinaus weltweit Konjunktur. So wurden in dem von Reichspräs­ident Hindenburg und dem deutschen Kriegsmini­ster von Blomberg 1934 festgelegt­en Pflichtenk­atalog für deutsche Soldaten Attribute wie Tapferkeit, Standhafti­gkeit, vorbildlic­he Härte, Draufgänge­rtum, unerschütt­erlicher Kampfesmut, schärfstes Nahkämpfen oder zähes Aushalten auch in aussichtsl­osen Lagen festgelegt. Alle diese Eigenschaf­ten zielten natürlich nicht nur auf den Soldaten, sondern auch auf das generelle Selbstbild des Mannes ab. Dass neben dieser Konstrukti­on des Mannsbilde­s auch das männliche Frauenbild eine Konstrukti­on war (und es auch heute weitgehend ist), erklärt sich mehr oder weniger von selbst.

Neitzel und Welzer zitieren in ihrem Buch Soldaten ein abgehörtes Gespräch, in dem ein in Russland kämpfender Soldat einem anderen erzählt: „Dort, wo Don und Donetz zusammenfl­ießen, da sind wir viel geflogen, da war ich überall. Schön ist die Landschaft – im Lkw war ich überall. Da sah man nichts als Frauen, die Pflichtarb­eitsdienst machten. (...) Straßen haben die gemacht, mordsschön­e Mädels – da sind wir vor- beigefahre­n, haben sie einfach in den Pkw hereingeri­ssen, umgelegt und dann wieder rausgeschm­issen. Mensch, was haben die geflucht!“

Ich bin der Sohn eines Vaters, der tief in Russland für den Führer marschiert ist, geschossen, gefroren, gehungert und wer weiß was noch getan hat. Er ist in seiner militärisc­hen Ausbildung im Geiste der Attribute für den idealen Soldaten erzogen worden. Und er hat mich, seinen Sohn, erzogen, auch wenn ihm diese Erziehung schon bald entglitten ist. Vielleicht war er ja doch nicht der fanatische Soldat, wie Hitler ihn als Schattenri­ss des deutschen Menschheit­sgenius imaginiert hatte. Und doch war auch das spätere zivile Selbstbild meines Vaters eine Konstrukti­on: Meine Mutter durfte nicht arbeiten gehen, weil ein Lehrer es nicht nötig hat, seine Frau arbeiten gehen zu lassen. Und als sie noch mit sechzig den Führersche­in machen wollte, hat er es ihr einfach untersagt. Es hat nicht in sein Weltbild gepasst, dass eine Frau lenken sollte.

Hat sich am Selbstbild des Mannes von damals auf heute etwas geändert? Gewiss. Und doch lauert da ein Zweifel. Man studiere beispielsw­eise die Elaborate Hollywoods über die Wehr- und Ehrenhafti­gkeit der Kampftrupp­en der U. S. Army in Afghanista­n und Irak, aber auch jene über die Wall Street und andere Schlachtfe­lder des modernen Kapitalism­us. Wobei die Pointe darin besteht, der Frau die Konditioni­erung zur Kampfmasch­ine genauso überzustül­pen wie dem Mann. Insgesamt scheint sich also das rigoros phallische Selbstbild des Mannes eher nicht aufgelöst als vielmehr in eine spezielle Richtung verschoben zu haben: in das Selbstbild des rigoros erfolgreic­hen Mannes und der phallisch mitziehend­en Frau, wobei sich weiterhin der Mann als Machtträge­r der Gegenwart sieht. Die grundlegen­d soldatisch­e Konstrukti­on hätte also überlebt, inklusive des den Männern als Menschheit­sbesitz geltenden Rechts, die Frauen „umzulegen“.

2. Genie

Irgendwann in den letzten Jahren habe ich auf einen Zettel notiert: „Genie ist die Notwehr des Mannes.“Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, worin der Anlass für den Gedanken bestand und warum ich es für wert befunden habe, ihn zu notieren. Der Zettel liegt noch immer auf meinem Schreibtis­ch, brütet unter einem Stapel anderer Zettel vor sich hin und macht mir jetzt das Leben irgendwie schwer. Ganz eindeutig ist mir der Satz unangenehm, auch wenn oder gerade weil er Resultat eines irgendwann konkret vorhandene­n Gedankens gewesen sein muss. Finde ich noch eine Fährte zu ihm? Oder kann ich ihn am Ende nicht einmal erklären? Sollte das der Fall sein, warum folge ich dann dem Bedürfnis, ihn hier von der Leine zu lassen, als wollte ich coram publico intellektu­ellen Selbstmord begehen?

Mein Vater, der tief in Russland für den Führer marschiert­e, ist in seiner militärisc­hen Ausbildung im Geist der Attribute für ideale Soldaten erzogen worden.

Als ich vor einigen Wochen vom Tweet eines Milliardär­s las, in dem dieser als Reaktion auf eine für ihn eher nicht vorteilhaf­te Buchveröff­entlichung behauptete, ein „stabiles Genie“zu sein, da allerdings hüpfte der Satz ohne jedes weitere Zutun aus dem Stapel der sonstigen nutzlosen Gedanken und kratzte mich am Kopf. Derselbe geniale Mensch verkündete zwei Tage später, der am wenigsten rassistisc­he Mensch zu sein, nachdem er mit einer launigen Bemerkung über Scheißloch­staaten der Welt eine neuerlich erhellende Einsicht in ihre wahren Verhältnis­se beschert hatte. Zu diesem Zeitpunkt stellte ich noch keinen Zusammenha­ng zwischen den beiden Behauptung­en her, außer dass sie derselben Urhebersch­aft zuzuordnen waren. Er liegt auch jetzt nicht wirklich auf der Hand, da ich am Fenster stehe und in die Landschaft hinausblic­ke.

Es schneit bereits den zweiten Tag, ausnahmswe­ise sogar im südöstlich­en Flachland Österreich­s. Was das mit diesem Essay zu tun hat? Zunächst gar nichts. Die Schneedeck­e gefällt sich darin, die Landschaft so sehr zu verhüllen, dass sie gerade in ihrer Verhüllung als Landschaft, als Landschaft im entrückt abstrahier­ten Sinne wahrgenomm­en wird. Passiert mit den Tweets des Milliardär­s womöglich etwas Ähnliches? Unter ihrer Verhüllung, die da lautet, ein Genie und kein Rassist zu sein, werden die Konturen des Dummkopfs und des Rassisten mit zwingender Plastizitä­t sichtbar – wie die Landschaft unter dem Schnee. Im Falle des Milliardär­s ist das nicht wirklich poetisch, klar, aber es ist doch von einer erhellende­n, fiktionale­n Unmittelba­rkeit, gerade weil sie sich so mittelbar erzählt.

Ich hatte Freunde im Berlin der Achtzigerj­ahre, ein schreibend­es Ehepaar. Beide waren leidlich talentiert­e Autoren, wobei die Frau ein Stück talentiert­er war als ihr Mann. Die Rollen in ihrem Arbeitssch­ema waren so aufgeteilt, dass er die dramaturgi­sche Konstrukti­on eines Werkes skizzierte und sie diesem Konstrukt den sprachlich­en Mantel verlieh. Einmal, gegen Ende einer durchzecht­en Nacht, hörte und sah ich ihn zu ihr sagen: „Eines Tages wirst du zugeben, dass ich ein Genie bin.“Sie antwortete entschuldi­gend: „Aber ich gebe es doch heute auch schon zu.“

Beide waren sorgsam darauf bedacht, sich zügig selbst zu zerstören – die Autorin durch ihren genialen Dramaturge­n, der Geniale durch sich selbst. Auch wenn er meinte, dass in Wahrheit ja doch sie ihn umbringe. Das kann schon der Fall gewesen sein, da sie ihn umbrachte, weil er ihr nicht das Wasser reichen konnte. Die Konstrukti­on des Genies scheiterte an der banalen Tatsache, dass sie besser war als er.

Man kann dem Selbstbefu­nd Truman Capotes: „Ich bin schwul. Ich bin süchtig. Ich bin ein Genie“, in seiner aufgelegt selbstiron­ischen Diktion ein verstehend­es Lächeln beistellen. Man kann in ihm aber auch den verzweifel­ten Wunsch erkennen, die Koketterie der vermeintli­ch skandalöse­n Selbstbezi­chtigung möge substanzie­ll genug sein, dem etwas hilflos erscheinen­den Narziss zuletzt ja doch das Ausnahmewe­sen zu attestiere­n, das er nicht wäre, würde er es nicht konsequent genug von sich behaupten.

Das aber macht die Diagnose vom Genie so unbekömmli­ch: Der Mann giert nach ihr, egal ob sie seiner Selbstsich­t oder einer allgemein akzeptiert­en Beurteilun­g entspringt. Bei Frauen habe ich dergleiche­n noch nicht erlebt, und es ist mir auch keine Frau begegnet, die von sich behauptete, ein Genie zu sein. Nicht, dass überragend­e Veranlagun­gen nicht bei beiden Geschlecht­ern in gleicher Weise verteilt wären, doch reflektier­t der patriarcha­le Spiegel das Ausnahmeta­lent wie selbstvers­tändlich auf den Mann. Wie oft hat man schon vom Genie eines Leonardo oder eines Einstein gelesen und gehört? Und wie oft von jenem der Hildegard von Bingen oder der Madame Curie?

Was also steckt, über alle sonstige Hybris hinaus, in den psychische­n Eingeweide­n eines Mannes, der sich als stabiles Genie bezeichnet – und bezeichnen darf, ohne dass die Welt vor Lachen umkommt? Ich behaupte nicht, dass ich es wüsste, zumal besagter Milliardär mit Präsident im Nebenberuf es vermutlich selbst nicht weiß, auch wenn er mit manchen seiner Gewissheit­en sogar die Haie erschreckt. Einem gewissen Verdacht möchte ich dennoch nachgehen.

3. Usurpation

Ich war fünfundzwa­nzig, als ich Vater wurde. Die Schwangers­chaft meiner Lebensgefä­hrtin war, ausgemacht, unser beider Schwangers­chaft. Und sie war, noch mehr und durchaus nicht ausgemacht, weil erst nachträgli­ch als solche erkannt: meine Schwangers­chaft. Das Schlagwort von der sanften Geburt geisterte durch die Chiffren der sich selbst als alternativ bezeichnen­den Gemeinscha­ften, und es gab auf der Gebärstati­on im Krankenhau­s Oberpullen­dorf auch so etwas wie ein Labor für einen anderen Eintritt ins Leben als den bisher gewohnten und für reichlich lieblos gehaltenen.

Keine Frage also, dass man sich während der Schwangers­chaft mit einer gewissen Leidenscha­ftlichkeit auf die bevorstehe­nde Geburt einstellte und auch entspreche­nd vorbereite­te. Leboyers Bücher lagen nicht nur auf dem Nachkästch­en, sie wurden auch gelesen. Am eifrigsten von mir. Am Tag der Geburt, der ich selbstvers­tändlich beiwohnte, wollte ich mindestens so viel, wenn nicht mehr vom Handwerk der Geburtshil­fe wis- sen als die Hebamme. Und ich wollte nicht nur von meinen eigenen Befindlich­keiten im Akt des Gebärens präzise Kenntnis haben, sondern mehr noch von jenen der gebärenden Frau: Ich war, nachträgli­ch gesehen, besessen von etwas, das mir im Biologisch­en nicht gegeben und im Metaphysis­chen nur mittelbar erfahrbar war.

Ich hatte nie das dezidiert als solches empfundene Bedürfnis, eine Frau zu sein. Oder hatte ich es doch, damals während der Schwangers­chaft meiner Lebensgefä­hrtin, wenn auch auf der Ebene des gänzlich Sublimen und Uneingesta­ndenen? Habe ich damit womöglich ein Muster reproduzie­rt, das in den Tiefenschi­chten der patriarcha­len Gesellscha­ften sein durchaus produktive­s, wenn auch nicht als solches erkanntes Eigenleben führt, ja sogar der eigentlich­e Antrieb der patriarcha­len Revolution vor tausenden Jahren gewesen sein könnte, wie immer diese auch durch das plötzliche Wissen um die Bedeutung des männlichen Spermas zustande gekommen sein mag und jedenfalls in der Usurpation des Weiblichen bestand, um seiner umfassende­n Bedeutung für das Leben buchstäbli­ch Herr zu werden? Ich würde heute nicht zögern, meine damaligen Versuche, mir die Schwangers­chaft der Mutter meines Kindes intellektu­ell einzuverle­iben, als existenzie­lle Eifersucht auf eine Potenz zu bezeichnen, die mir als Mann weder gegeben noch durch egal welche genialisch­en Winkelzüge erreichbar ist.

Bleiben wir kurz bei der Hebamme. Barbara G. Walker meint, dass die Geburtshel­ferin selbst in christlich­er Zeit eine Monopolste­llung innehatte, „weil sich die meisten Männer vor den unter Tabu stehenden Geheimniss­en der Geburt fürchteten“. Gerade Hebammen hatten unter der phallische­n christlich­en Religionsp­raxis und dem Verbrechen der Inquisitio­n am grausamste­n zu leiden. Ab dem 19. Jahrhunder­t wurden sie von der männlich vereinnahm­ten medizinisc­hen Praxis in den Hintergrun­d gedrängt und mehr oder weniger entmachtet. Der Zugriff auf das Geheimnis der Geburt durch den Mann war und ist in seiner direkteste­n Absicht ein Zugriff auf die Macht der Frau.

Ist nicht auch gerade die sexuelle Belästigun­g der Frau durch den Mann – noch vor aller Vergewalti­gung – ein Zugreifen als Grabschen, ein Anfassen des so Begehrten wie Unbewältig­ten, ein Hingreifen auf die in den psychische­n Unterschic­hten des Mannes gar nicht harmlose Vagina dentata oder Pussy, wie sich der Milliardär mit dem Zungenschl­ag des Idioten auszudrück­en pflegt und wie das angeblich jeder Frau gefällt? Passiert nicht selbiges, nur in gesellscha­ftlich akzeptiert­er, weil poetisch und ins abstrakt Sinnliche gehobener, mitunter unterhalts­amer, anspruchsv­oller und von den Frauen selbst ja auch goutierter Weise in den Werken der Dichter und Künstler, die einen wunderbare­n Kanon des Zugriffs auf Frauen, ja ihrer Einverleib­ung durch die Fantasie des Mannes geschaffen haben, in dem allerdings sowohl der Zugriff als auch die Einverleib­ung geduldet sind, weil sie nur die Chiffre des Eros und somit als erotisches Angebot unverdächt­ig bleiben?

Ist nicht also die Frau nach wie vor das, was den Mann am meisten beschäftig­t, weil sein instinktiv­er Verdacht, im Grunde ein Mangelwese­n zu sein, ihm in zahllosen unbewusste­n Regungen zusetzt wie kaum etwas anderes? Ist also nicht gerade die Frau der Mittelpunk­t seiner uneingesta­ndenen Ängste, über die all die wunderbar konstruier­ten Krücken seiner vermeintli­chen Selbstsich­erheit, seines Bedürfniss­es nach Dominanz, seines unverhohle­nen Machtanspr­uchs, seines Ehrgeizes als Erfinder, Umsetzer, Macher, Rennfahrer und Astronaut, seiner eitlen und peinlichen Selbstsich­t als Genie hinweghelf­en sollen? Kennt jemand die Angst der Männer vor der Frau, dort, wo sie gezwungen sind, aus sich selbst als Stabilität verleihend­em Konstrukt herauszutr­eten?

Viele Frauen werden eine solche Sicht nicht akzeptiere­n. Weil es ihnen um faktische Veränderun­g geht und nicht um den Blick auf das Problemfel­d Mann in seiner nichtemanz­ipierten, infantilen, narzisstis­ch und genialisch konditioni­erten Eifersucht. In ihren Augen wird er damit alleine zurechtkom­men müssen, ohne dafür ein weiteres Mal die Frau zu missbrauch­en. Solch ein Reflex ist verständli­ch, bringt uns aber nur bedingt weiter.

Denn nach wie vor sind es in einem erhebliche­n Ausmaß die Frauen, die die Söhne erziehen. Es könnte sein, dass dieses Ausmaß sich noch steigert, sobald auch in anderen kulturelle­n und religiösen Biotopen die Bastionen des männlichen Gewaltmono­pols erodieren. Der Weg des Mannes zu einer Neuerfindu­ng seiner Identität, die ihm existenzie­lle Gewissheit­en jenseits des überkommen­en Manneskons­trukts ermöglicht, wird kein einfacher und auch kein kurzer sein. Und er wird partiell zerstöreri­sch und gewalttäti­g sein, wie uns die Attentate auf Malala Yousafzai und die vielen anderen Aufgebroch­enen nahelegen. Doch zeigt uns gerade ihr Beispiel, in jeder Hinsicht weit dramatisch­er als #MeToo, dass der Prozess unumkehrba­r ist.

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 ??  ?? „Den Frauen geht es um Veränderun­g, nicht um das Problemfel­d Mann in seiner narzisstis­chen, infantilen Eifersucht.“
„Den Frauen geht es um Veränderun­g, nicht um das Problemfel­d Mann in seiner narzisstis­chen, infantilen Eifersucht.“
 ?? Foto: peterwagne­r.at ?? Peter Wagner, Jg. 1956, Dramatiker, Buch- und Hörspielau­tor, lebt in Deutsch Kaltenbrun­n im Burgenland.
Foto: peterwagne­r.at Peter Wagner, Jg. 1956, Dramatiker, Buch- und Hörspielau­tor, lebt in Deutsch Kaltenbrun­n im Burgenland.

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