Kraft und Hayböck haben die Rollen getauscht
– Nicht Doppelweltmeister Stefan Kraft, sondern sein Zimmerkollege Michael Hayböck ist am Freitagabend (Ortszeit) im Alpensia-Skisprung-Center der beste Österreicher gewesen. Der Oberösterreicher belegte in der Qualifikation für den Großschanzenbewerb nach einem 133,5-mSatz den fünften Rang. Alle vier Österreicher sind bei der Medaillenvergabe am Samstagabend (13.30 Uhr MEZ) dabei.
Quali-Sieger war der Norweger Robert Johansson. Tageshöchstweite erzielte der drittplatzierte Japaner Ryoyu Kobayashi mit 143,5 Metern. Andreas Wellinger, der Sieger von der Normalschanze, landete auf Rang vier. Hayböck, der auch am Vortag im Training zweimal Dritter war, hat offenbar den „Dreh“für die Schanze gefunden. „Es scheint so. Es tut richtig gut, weil ich genau gewusst habe, worauf es ankommt, und das mit Herz durchgezogen habe.“Auch auf der Normalschanze hatte er bei zwei Sprüngen im Training überzeugt („die sind mir eher passiert“), doch auf dem großen Bakken ist es anders. „Jetzt auf der Großschanze habe ich echt ein geiles Gefühl. Ich habe noch einmal ein bisschen einen Schritt gemacht und auch Selbstvertrauen gewonnen.“Der Gedanke an eine mögliche Medaille ist allerdings nicht sehr präsent. „Es wäre eine große Sensation, wenn es mir gelingen würde, ich lasse die Kirche im Dorf.“
Keine Geheimnisse
Kraft (Elfter / 131 m) wird ausnahmsweise einmal Hayböck fragen, was für ein Detail er möglicherweise herausgefunden hat. „Heute hat er das Schäuferl mehr zulegen können als ich. Irgendwas wird er anders gemacht haben. Ich werde ihn fragen, er hat keine Geheimnisse vor mir.“
Nicht mit von der Partie war ja der 53-fache Weltcup-Sieger Gregor Schlierenzauer. Der Tiroler hatte am Vortag die interne Qualifikation gegen Manuel Fettner und Clemens Aigner nicht geschafft. Der 28-jährige Team-Olympiasieger von 2010 ist, auch abhängig vom Abschneiden der vier Starter im Einzel, eventuell noch ein Thema für den abschließenden Teambewerb am Montag. (red, APA)