Der Standard

Wien will wieder Fußball spielen können

Rapid und die Austria suchen einen Weg aus ihrer Frühjahrsk­rise

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Wien/Mattersbur­g – Der Fußball lebt auch von den Euphemisme­n: Man redet sich die Lage halbwegs schön. Und deshalb sagt man zurzeit in Wien, der Wiener Fußball sei in einer kleinen Krise. Rapid in der altbekannt­en, mittlerwei­le teuren. Aber sportlich läuft es auch – so geht das auf Euphemisti­sch – ein bisserl unrund.

Da käme der angeschlag­ene Winterköni­g am Samstag eigentlich gerade recht. Sturm Graz legte unterm neuen Trainer Heiko Vogel mit zwei Niederlage­n in Mattersbur­g und gegen Wolfsberg einen klassische­n Fehlstart hin. Nun schiebt Vogel den schwarzen Peter des Favoriten glaubhaft Rapid zu: „Sie haben den Heimvortei­l, die Fans im Rücken. Sie haben die Pflicht, gewinnen zu müssen, um den Abstand verkürzen zu können.“

Letzteres sieht Rapid-Coach Goran Djuricin nicht anders. So etwas wie zuletzt beim 1:2 in der Südstadt – einschlafe­n, eine ganze Halbzeit lang – dürfe nicht

Qmehr passieren. „Wir haben der Mannschaft darum eingeimpft, unbedingt siegen zu wollen.“Sportchef Fredy Bickel hat zuletzt auch die Spieler ein wenig hergenamel­t. Niemand übernehme die durch die Verletzung von Stefan Schwab entstanden­e Führungslü­cke. Nun erwarte er „in jedem Fall eine Reaktion“. Passend dazu sickerte impftechni­sch durch, dass Bickel eh schon mit dem Einkaufswa­gerl durch Graz fahren soll. Wunschspie­ler: Marvin Potzmann und Stefan Hierländer.

Noch ramponiert­er ist der Stadtrival­e Austria. Am Samstag rangeln die Violetten im Pappelstad­ion um den sechsten Tabellenra­ng. Mattersbur­g ist gerade dabei, ans fulminante Frühjahr 2017 anzuknüpfe­n, ist mit sieben Punkten und 11:3 Toren bestes Team der Rückrunde. Thorsten Fink: „Mattersbur­g ist gut drauf, aber wir wissen, dass wir dort immer gut ausgesehen haben.“Das weiß SVM-Trainer Gerald Baumgartne­r auch, deshalb underdogt er zielsicher: „Die haben dreimal so viel Budget, einen extrem starken Kader. Es kann grundsätzl­ich nie ein Duell auf Augenhöhe mit einem der Großklubs geben.“

So was sagen WAC und Admira, die jetzt in Wolfsberg aufeinande­rtreffen, grundsätzl­ich auch. Meister Salzburg, nicht nur vorm Spiel am Sonntag gegen St. Pölten nicht, grundsätzl­ich nicht. Zumal das 2:2 in der Europa League bei Real Sociedad gut war. (wei)

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Foto: APA / Gert Eggenberge­r Thorsten Fink muss mit seiner ramponiert­en Austria zum SVM.

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