Roboter in Fabriken vermehren sich rasant
Jedes zweite Unternehmen plant eine verstärkte Automatisierung. Weltweit steigt die Roboterdichte schnell an. Südkorea führt mit seiner Elektro- und Elektronikindustrie noch das Ranking an.
Frankfurt – Weltweit sind in den Fabriken immer mehr Roboter am Werk. In Österreich kommen auf 10.000 Beschäftigte mittlerweile 144 Roboter, so der Branchenverband International Federation of Robotics (IFR). Österreich landet damit weltweit auf Rang 14 und liegt über dem Europa-Schnitt von 99 Einheiten. Auf der Überholspur ist China: Das Reich der Mitte will „bis 2020 in die Top Ten der am stärksten automatisierten Nationen der Welt aufsteigen“.
An der Spitze liegt seit 2010 Südkorea mit 631 Robotern pro 10.000 Mitarbeitern, das entspricht gut dem Achtfachen des weltweiten Durchschnitts und ist Ergebnis der frühen und anhaltenden Automatisierung in der Elektro-/Elektronikindustrie und in der Automobilindustrie. Es folgt Singapur (488) mit seiner Elektronikindustrie, gefolgt von Deutschland (309). Sie verweisen Japan, Schweden, Dänemark, die USA, Italien, Belgien und Taiwan auf die hinteren Plätze der Top Ten. Aber: China, das derzeit auf Platz 23 liegt, zeige die dynamischste Entwicklung weltweit. Japan ist der weltweit führende Industrieroboterhersteller und deckt mehr als die Hälfte des globalen Bedarfs. Letzterer wächst offenbar rasant: Jedes zweite Unternehmen plant laut einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte eine verstärkte Automatisierung durch Roboter. Bis 2020 werden 72 Prozent auf Robotik setzen. In Roboter investiert haben die befragten Unternehmen bereits durchschnittlich 3,5 Millionen Dollar (2,82 Millionen Euro). 78 Prozent planen in den kommenden drei Jahren eine Steigerung der Ausgaben in diesem Bereich. „Die Investition in robotergesteuerte Prozesse rentiert sich schnell. Eine Amortisation ist oft bereits in weniger als einem Jahr möglich“, so Werner Kolarik, Partner bei Deloitte Österreich. Befragt wurden weltweit 400 Unternehmen, davon rund 40 in Österreich.
Der Großteil jener Befragten, die bereits Roboter einsetzen, sieht laut Studie einen klaren Mehrwert. Kurz gesagt: billiger, schneller, präziser. Neun von zehn Unternehmen nannten Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen. Rund zwei Drittel konnten zudem ihre Kosten senken. Als größte Herausforderungen bei der Implementierung von Robotern nannten die Befragten die Standardisierung von Prozessen und das Change-Management. (kbau, Reuters)