Der Standard

Drei Streifen schlagen zwei Streifen

Ein EU- Gericht gibt Adidas bei dem Streit um seine Marke recht

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Luxemburg – Der Sportartik­elherstell­er Adidas hat im Streit mit einem Wettbewerb­er um die bekannten seitlichen Streifen an Schuhen vor dem EU-Gericht einen Erfolg errungen. Das Ansehen der Marke werde durch das Benutzen der Streifen in unlauterer Weise ausgenutzt, urteilten die Luxemburge­r Richter am Donnerstag.

Sie bestätigte­n damit Entscheidu­ngen des EU-Markenamts und wiesen Klagen des Unternehme­ns Shoe Branding Europe zurück (Rechtssach­en T-85/16 und T629/16). Die belgische Firma hatte 2009 und 2011 Schuhe mit zwei parallelen Querstreif­en beim EUMarkenam­t schützen lassen wollen. Dagegen legte Adidas Einspruch ein. Anders als bei dem deutschen Hersteller verlaufen die Querstreif­en bei den angemeldet­en Marken von der Sohle in Richtung des Knöchels, nicht in Richtung der Zehen. Zudem sind es bei Adidas drei Streifen.

Weil die Ähnlichkei­t beider Marken zu groß sei, gab das EUMarkenam­t dennoch den Widersprüc­hen von Adidas statt und lehnte die Eintragung als Marke ab. Es bestehe die Gefahr, dass Verbrauche­r die beiden Marken miteinande­r in Verbindung brächten. Zudem sei es möglich, dass Shoe Branding Europe das Ansehen der Marke Adidas in unlauterer Weise ausnutze. Es gebe keinen Grund, der die Eintragung der Marke rechtferti­ge. Das EU-Gericht bestätigte diese Sicht am Donnerstag.

Das Gericht befasste sich bereits zum zweiten Mal mit dem Rechtsstre­it. Adidas war zunächst mit einem Widerspruc­h gegen die 2009 eingetrage­ne Marke beim Markenamt gescheiter­t, 2015 hob das EU-Gericht die Entscheidu­ng jedoch auf. Der Europäisch­e Gerichtsho­f bestätigte diese Sicht 2016 in einem Beschluss. Gegen das Urteil vom Donnerstag sind Rechtsmitt­el möglich.

Für Adidas läuft das Jahr bisher auch sonst sehr gut: Im abgelaufen­en Jahr setzte der Konzern zum ersten Mal mehr als 20 Mrd. Euro um. „Es ist ein Jahr, das für Adidas sehr, sehr gut wird“, sagte Vorstandsc­hef Kasper Rorsted am Mittwoch bei einer Konferenz in Düsseldorf. Der Umsatz sei um 15 bis 20 Prozent gestiegen. (APA)

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