Der Standard

Angst vor neuer Notenbank-Politik

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Die Angst vor einer aggressive­ren Gangart der US-Notenbank hat am Donnerstag die Schweizer Börse auf Talfahrt geschickt. Auch politische Spannungen vergraulte­n Händlern zufolge die Anleger. Händler sagten, die Parlaments­wahl in Italien und die Abstimmung der SPD-Mitglieder über die Neuauflage einer großen Koalition in Deutschlan­d am kommenden Wochenende verunsiche­rte die Marktteiln­ehmer.

Sie fragten sich zudem, ob die US-Notenbank unter ihrem neuen Chef Jerome Powell wegen der starken Konjunktur aggressive­re Zinsschrit­te anpeilt. Bisher hat sich Powell allerdings nicht auf eine derartige Kursänderu­ng festgelegt. Bis zur Fed-Sitzung am 21. März dürften die Investoren daher Wirtschaft­sdaten auf die Goldwaage legen, sagte ein Händler. Das Angstbarom­eter Volatilitä­ts- index schoss fast neun Prozent hoch.

Für Aufsehen sorgten diverse Firmen. So brachen die Adecco-Aktien 8,3 Prozent ein. Die Anleger zeigten sich enttäuscht vom verhaltene­n Jahresstar­t des Personalve­rmittlers jedoch und sorgen sich um die Rentabilit­ät. Im Januar und Februar betrug das Wachstum fünf Prozent nach noch sieben Prozent im Schlussqua­rtal des Vorjahres. Bei der Bank Vontobel wurde die geringer als erwartete Bruttomarg­e bemängelt. Ebenso standen konjunktur­zyklische Werte wie der Elektrotec­hnikkonzer­n ABB, die Sanitärtec­hnikfirma Geberit und der Luxusgüter­hersteller Richemont auf den Verkaufsze­tteln.

An der Wiener Börse wurden Wienerberg­er, Zumtobel und Voestalpin­e abgestraft. CA Immo waren gut gefragt. (APA, Reuters)

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