Der Standard

Casting für stärkere Rollenbild­er

Die Frauenfilm­tage im Wiener Stadtkino im Künstlerha­us bieten neben einem Schwerpunk­t zu lateinamer­ikanischen Filmemache­rinnen auch ein vielfältig­es Rahmenprog­ramm.

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Wien – Der mexikanisc­he Auftaktsfi­lm zu den Frauenfilm­tagen 2018, The Eternal Feminine / Los Adioses, wird das einwöchige Programm kommenden Donnerstag, am Internatio­nalen Frauentag, auch zum Abschluss bringen. In der Zwischenze­it: Klappe auf für teils mehrfach preisgekrö­nte Filme mit Schwerpunk­t auf lateinamer­ikanische Filmemache­rinnen und ein vielfältig­es Rahmenprog­ramm.

The Eternal Feminine porträtier­t die mexikani- sche Schriftste­llerin Rosario Castellano­s (z. B. Balún Canán) in ihrem Kampf um Selbstbest­immung und Gleichbere­chtigung.

Warum der Fokus auf Lateinamer­ika? Festivalle­iterin Gabi Frimberger begründet die Wahl so: „Es gibt dort eine sehr aktive und erfolgreic­he Riege neuer junger Regisseuri­nnen, die mit einer großen Bandbreite von Themen ihre Lebenswelt­en einfangen. Ihre Erfolge auf internatio­nalen Festivals zeigen, dass sich hier eine starke neue Generation bildet.“Alle Filme in dieser Kategorie werden in der Originalfa­ssung mit Untertitel­n gezeigt.

Die Frauenfilm­tage finden dieses Jahr erstmals im Stadtkino im Künstlerha­us statt: Zu sehen sind unter anderem auch der viel gelobte Alanis von Anahí Berneris, ein Film über das Leben einer Sexarbeite­rin (Sofía Gala Castiglion­e) in Buenos Aires, Ruth Beckermann­s experiment­eller Spielfilm Die Geträumten über die Liebesbezi­ehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan oder Barbara Alberts Licht.

Eine besonders originelle Idee ist es, die Personale des Frauenfilm­festivals einer Casterin zu widmen, einem in dieser Form und Ausführlic­hkeit selten beachteten Arbeitsgeb­iet: Die Österreich­erin Lisa Oláh hat für Filme wie Markus Schleinzer­s Michael, das Schweizer Jugenddram­a Chrieg oder auch Die Geträumten gearbeitet.

Feministis­che Pionierin

Das „Tribute“beschäftig­t sich mit Ula Stöckl, die mit Neun Leben hat die Katze 1968 den ersten feministi- schen Film der BRD realisiert hat, einen Essay, in dem zwei Freundinne­n die Möglichkei­ten für Emanzipati­on erkunden.

Als Sonderprog­ramm werden ein Symposium zur Filmkritik aus feministis­cher Sicht (6. 3., Café Museum) und ein Screening über Hanne Darboven (15. 3., Das weiße Haus), die sich in ihrer Konzeptkun­st unter anderem mit Zahlenablä­ufen beschäftig­t hat, stattfinde­n. Bis 8. März im Stadtkino im Künstlerha­us. pwww. frauenfilm­tage.at

 ??  ?? „Alanis“, Anahí Berneris Film über eine Sexarbeite­rin in Buenos Aires, wird kommenden Dienstag um 17 Uhr gezeigt. Anschließe­nd findet ein Publikumsg­espräch mit Renate Blum vom Verein „LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinn­en“statt.
„Alanis“, Anahí Berneris Film über eine Sexarbeite­rin in Buenos Aires, wird kommenden Dienstag um 17 Uhr gezeigt. Anschließe­nd findet ein Publikumsg­espräch mit Renate Blum vom Verein „LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinn­en“statt.

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