Endlich Anerkennung
Die versprochene Entlastung um 1,5 Milliarden Euro wird es zwar nicht werden, weil ein paar andere Ausnahmen im Einkommenssteuersystem gestrichen werden – aber auch mit einer Nettoentlastung von 1,2 Milliarden Euro bekommen die österreichischen Familien eine ordentliche Anerkennung für ihre gesellschaftliche Leistung. Mit dieser Regelung gibt es erstmals eine ernst zu nehmende Berücksichtigung der Kinder von hart arbeitenden, knapp verdienenden Eltern im Steuerrecht.
Denn bisher war es dem Staat mehr oder weniger egal, wie viele Menschen von einem Familieneinkommen leben müssen – was eine steuerliche Ungleichbehandlung bedeutet hat. Der Österreichische Familienbund und der Katholische Familienverband haben mehrfach darauf hingewiesen, wurden aber bei den bisherigen Steuerreformen vertröstet: Diese Reformen sollten vor allem die ganz kleinen Einkommen entlasten – was ja auch gelungen ist.
Nun also wird die türkis-blaue Regierung ihrem ideologisch gut begründeten Anspruch gerecht, die Familien der Leistungsträger zu entlasten – und das wird vor allem im (unteren) Mittelstand spürbar werden. Der Einwand, dass die allerärmsten Familien von der Steuerentlastung nichts haben, gilt nicht: Bei ihnen ist die Umverteilungswirkung der direkten und indirekten Förderungen ohnehin besonders stark. Finanziert werden diese übrigens hauptsächlich aus den Steuerleistungen des Mittelstands.