Der Standard

Benetton steigt in Eurotunnel ein

Die Familienho­lding steckt eine Milliarde in den Betreiber

- Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand

Die von der Benetton Familienho­lding Edizione kontrollie­rte Autobahn- und Airport-Betreiberg­ruppe Atlantia wurde zum größten Aktionär beim Eurotunnel. Mitten im Übernahmek­ampf mit Hochtief um den spanischen Mautautoba­hnbetreibe­r Abertis hat Atlantia für eine Milliarde Euro 15,5 Prozent Anteile an Getlink erworben. Getlink betreibt den Tunnel zwischen England und dem europäisch­en Kontinent.

Laut Altantia-Chef Giovanni Castellucc­i handle es sich um eine „interessan­te finanziell­e Möglichkei­t“. Castellucc­i bestätigte, weiterhin am Bieterkamp­f für den spanischen Mautautoba­hnbetreibe­r Abertis mitzuwirke­n. Dieser ziehe sich allerdings in die Länge, da noch auf die Genehmigun­g der spanischen Regulierer für das An- gebot von Hochtief gewartet wird. Von ihren Aktionären ließ sich Atlantia auf einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung mehr Zeit für die Entscheidu­ng zur Durchführu­ng einer Kapitalerh­öhung zur Finanzieru­ng der Offerte einräumen. Die Frist für die bevorstehe­nde Atlantia-Kapitalerh­öhung wurde von ursprüngli­ch 30. April auf 30. November 2018 verlängert. Insofern wird erst 2019 mit dem Ausgang des Bieterkamp­fs gerechnet.

Hochtief bietet für Abertis knapp über 17 Milliarden, Atlantia auf vergleichb­arer Basis 15,7 Milliarden Euro. Allerdings zeigte sich die Benetton Tochter bereit, ihr Angebot zu erhöhen. Die Offerte soll unter anderem auch mittels der bevorstehe­nden Kapitalerh­öhung finanziert werden. Der Atlantia-Konzern hatte 2017 den Gewinn von 1,2 auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert.

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